Wunder der Natur

Das Gsometer in Oberhausen bei Sonnenuntergang
Das Gasometer in Oberhausen - Industriedenkmal und Ausstellungsort (Foto: Thomas Machoczek)

Eine Naturausstellung im Industriedenkmal - kann das harmonieren? Das kann - und zwar äußerst erfolgreich. "Wunder der Natur" hält, was der Titel verspricht, erstaunt, begeistert, bewegt. Das berühmte Gasometer in Oberhausen ist für die großformatigen Bilder und die Illusion einer Erde, aus dem Weltall gesehen, genau der richtige Ort.

Es sind eigentlich nur großformatige Fotodrucke in einer runden, alten Halle. Doch die Bilder entfalten schnell ihre Faszination und die Kreisform des Gasometers sorgt dafür, dass Besucher sich in der Bilderwelt frei bewegen können, hin-  und her, durcheinander und wieder zurück, ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen. Nach den ersten Bildern wird klar: Alles hier ist von Experten und Profis sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt worden. Menschen mit viel Sinn für Ästhetik haben eindrucksvolle Fotografien und Filme zusammengestellt, und das große Format sorgt dafür, dass auch kleinste Details faszinieren.  Schnell wird man hineingezogen in die fremde Ästhetik, begibt sich anhand der Bilder in die afrikanische Savanne, an den Nordpol, hoch in die Luft und tief hinein ins Meer. Spannend sind die Erläuterungen zu den Bildern, die deutlich machen, wie besonders der eingefangene Moment jeweils ist. Gleichwohl das eine oder andere vielleicht bereits bekannt ist und obwohl vieles betont nüchtern daherkommt, kann man irgendwann nicht anders, als über die Natur zu staunen -  und zu begreifen, dass wir dieses einzigartige Ökosystem schützen müssen. Kein Wunder, dass unter anderem der NABU die Ausstellung präsentiert.

Kolibri und Kobra Auge in Auge
Auge um Auge: Opfer und Jäger (Bild: Mate Bence)

Aber es gibt noch mehr zu sehen: Nach zwei bildgewaltigen Etagen erwartet die Besucher auf der dritten Ebene eine kleine Version der Erde: Ein großer Ball, zwanzig Meter im Durchmesser, schwebt im Raum. Darauf werden Satellitenbilder der NASA projiziert. Man sieht die Erde aus einer Perspektive, wie sie sonst nur Astronauten vorbehalten ist - inklusive Tag- und Nachtwechseln und Wolkenanimationen. Hier sollte man sich unbedingt eines der ausliegenden Kissen sichern und es sich eine Weile unter der Erde gemütlich machen.

Weltkugel im Gasometer in Oberhausen
So haben wir die Erde noch nie gesehen: Projektion im Gasometer (Bild: Gasometer)

Wegen des großen Erfolges wurde die Ausstellung bereits verlängert. Wer die Schau noch nicht besuchte, hat noch bis Ende November Zeit dazu. Es lohnt sich!

Zwei Geparden erlegen einen jungen Springbock
Ein Wimpernschlag vor dem tödlichen Finale: Geparden erlegen einen jungen Springbock (Bild: Bridgena Barnard)

Ort: Gasometer Oberhausen, Arenastraße 11, 46047 Oberhausen
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr, montags
geschlossen; in den NRW-Ferien an allen Wochentagen geöffnet
Eintrittspreise: Erwachsene 10 EUR, ermäßigt 7 EUR,
Familien (2 Erwachsene, bis zu 5 Kinder) 23 EUR
Dauer:  bis 30. November 2017

www.gasometer.de