Markus Winter ist Autor, Hörspielproduzent und Musiker. In den letzten Jahren veröffentlichte er mit der Band Hertzton drei Alben, aber seit 2021 ist er solo als Winter unterwegs. Vor kurzem erschien nach dem Debüt "Pale Horse" sein zweites Album.
"Looking Back" ist genauso melancholisch wie der Name vermuten lässt, besitzt aber auch Goth-Rock-Elemente. Wie das Cover bereits andeutet, ist es für ein breites Publikum produziert. Winter hat damit definitiv
Chancen, auch im Sommer gehört zu werden.
Während ich diese Rezension schreibe, sitze ich draußen. Der Tag könnte ein wunderbarer Sommertag sein, dabei haben wir noch nicht mal Mitte Mai. Das Frühjahr ist bereits jetzt erneut viel zu trocken.
Der ausbleibende Regen ist nur eines der vielen Zeichen, an denen wir erkennen, dass der Klimawandel leider kein Hirngespinst, sondern bittere Realität ist. Und, da sind sich alle Expert*innen einig: Es wird noch viel schlimmer kommen. Wäre es nicht schön, könnten wir "einmal kurz die Welt retten"?
Vielleicht klappt das ja noch. Das suggeriert zumindest der Titel der gleichnamigen Krimi-Sammlung. Moment mal - Krimis und Klimawandel? Wie geht das denn zusammen? Ganz prima, wie sich nach der Lektüre der unterhaltsamen, aber auch ernsten Geschichten herausstellt. Der Herausgeberin Jennifer B. Wind, der die Thematik ein Herzensanliegen ist, wie sie schreibt, gelingt es, dem Thema gleichermaßen eine eindringliche Warnung wie auch eine vergnügliche Lektüre erwachsen zu lassen. Grundlage sind 23 Geschichten unterschiedlicher Autorinnen und Autoren, die der Band versammelt.
Nanu – ein „Hörspiel-Original“ steht auf dem Cover. Richtig, dieses Hörspiel ist tatsächlich zunächst nur für die Hörfassung geschrieben worden – von T. S. Orgel. Hinter diesem Pseudonym, das Fans des Fantasygenres ein Begriff sein dürfte, verbergen sich die Brüder Tom und Stephan Orgel, ihres Zeichens Autoren von bekannten Romanreihen wie „Orks vs. Zwerge“ und „Die Blausteinkriege“.
Jetzt also ein historischer Stoff aus ihrer Feder?
Nun, nicht ganz. In „Die Schattensammlerin“ begeben wir uns zwar in das Frankfurt am Main des Jahres 1830, doch bereits die Einführung der Hauptfigur, Museumsmitarbeiterin Millicent Wohl, macht deutlich, dass in diesem Hörspiel trotz einzelner Verortung von historischen Fakten mehr Wert auf die Charaktere als auf historische Akkuratesse gelegt wird, arbeitet die junge, unverheiratete und wissbegierge Frau doch als wissenschaftliche Mitarbeiterin im renommierten Senkenberg-Museum.
"Das beste schwedische Thriller-Debüt des Jahres" steht auf dem Cover. Dabei ist das Jahr noch gar nicht so alt, man lehnt sich hier also weit aus dem Fenster. Aber die Bezeichnung passt, denn mehr Schwedenkrimi - oder Thriller, wie es auf dem Cover heißt - war selten: Düster, kalt, nordisch und ohne jede Hoffnung, so kommt das "Fuchsmädchen" daher.
Das Werk bietet Freunden des Genres ein stimmungsvolles Fest der Dunkelheit. Daher eine Warnung, die nicht unerwartet kommt: Wer ansonsten eher Dinge wie heitere Liebesromane liest, sollte von diesem Stoff besser die Finger lassen.
Denn heiter ist "Fuchsmädchen" so gar nicht. Im Gegenteil: Alles, aber wirklich alles in diesem Buch ist düster.
Lust auf Spannung? Bereits in Teil I dieses Artikels haben wir die unserer Meinung nach spannendsten Krimis und Thriller im Serienformat bei Spotify vorgestellt. Im zweiten Teil gibt es noch mal fünf Tipps für alle, die gerne reihenweise Geschichten hören. Alle Tipps beziehen sich mit ihren konkreten Links auf Spotify, finden sich aber natürlich genauso bei Audible. Hintergrund-Infos zum Hörbuch-Streaming finden sich im ersten Teil dieses Artikels, sodass es hier gleich mit Tipp Nummer sechs weitergeht:
Der Winter naht, und erneut fallen aufgrund von Corona viele Veranstaltungen aus oder werden verschoben. Was also tun in der trüben Jahreszeit? Hörbücher und Hörspiele können nicht nur Kindern vergnügliche Stunden bescheren, sondern auch Erwachsene bestens unterhalten. NRW Alternativ stellt einige besondere Empfehlungen vor.
Im ersten Teil gibt es generelle Tipps und einen Überblick über den Markt. Weitere Tipps folgen in Teil II.
Viel Freude beim Hören!
Dr. Eckhard von Hirschhausen ist nicht nur ein promovierter Mediziner, sondern auch ein deutschlandweit bekannter Comedian. Seine Bücher zu Gesundheitsthemen sind allesamt Bestseller. Auch sein neuestes Werk, „Mensch, Erde!“, liegt Monate nach Erscheinen immer noch in gut sichtbaren Stapeln in den Buchhandlungen aus.
Darin beschäftigt sich der Arzt nicht nur mit der Gesundheit der Menschen, sondern auch mit der Gesundheit der Erde – und erklärt, wie Klimaschutz, Artenschutz und Gesundheitsschutz zusammengehört.
Stell dir vor, du wachst eines Tages auf und weißt nicht, wo du bist. Du weißt auch nicht, wer du bist. Stattdessen stellt dir eine
Computerstimme eine absurde Frage: "Was ist zwei plus zwei?“ immer und immer wieder ...
Klingt gruselig? Dabei ist das nur der Anfang des neuesten Streiches von Andy Weir, dessen "Der Marsianer" Millionen begeisterte und der sehr erfolgreich verfilmt wurde.
Wer den Streifen mochte, wird auch "Der Astronaut" lieben, denn der lakonische Stil zieht sich ebenfalls durch das neue Buch. Um es mit den Worten von Weirs Protagonist zu sagen: "Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn du mit einem Schlauch im Hintern aufwachst."
Natürlich ist der anfangs namenlose Prota nicht irgendwer, sondern der Held, der die Welt retten soll. Dumm nur, dass sein gesamtes Team bereits tot ist, und er nicht viele Optionen hat, um seinen eigenen Tod zu verhindern. Aber es gibt da ja noch die gute, alte Wissenschaft. Also stürzt sich Weirs Held in einen aussichtslosen Kampf ...
Jahrzehnte nach seinem Erfolg mit "Die Jury" knüpft John Grisham mit "Der Polizist" an die Ereignisse von damals an und lässt den engagierten Junganwalt Jake Brigance erneut in einem hoffnungslosen Fall antreten. Und erneut setzt Brigance damit nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Familie und seinen Freunden auf's Spiel ...
Unsere digitalisierte Welt ermöglicht es uns - seit und mit Corona immer häufiger - ortsunabhängig zu arbeiten. Nun, da die Reisebeschränkungen in viele Länder - zumindest für Geimpfte - aufgehoben werden, träumen viele davon, einfach mal raus zu kommen - gerne auch für längere Zeit. Ach, wie schön muss es sein, mal von Bali aus zu arbeiten! Oder von Stockholm. Oder Köln. Oder ... Aber geht das wirklich so einfach?
Genau da setzt das "Handbuch für digitale Nomaden" an. Es richtet sich an alle, die mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen und dabei viel zu reisen. Denn Nomaden geht es ja nicht darum, ihren Arbeitsort einfach von A nach B zu verlegen, sondern ihre Reisen durch die Arbeit zu finanzieren. Solches Arbeiten hat naturgemäß Vor- und Nachteile, über die man sich im Vorhinein klar sein sollte. Wie sieht es zum Beispiel mit Einsamkeit aus? Mit fehlender Krankenversicherung? Oder mit zu wenig Geld?
Entspannen und Abschalten geht auch vor der Haustür - zum Beispiel im Ruhrgebiet! Der einstige Kohlenpott steckt voller Gewässer, an denen es sich wunderbar radeln lässt. Und weil im Ruhrgebiet immer auch Stadtkerne, historische Sehenswürdigkeiten und Museen nicht weit entfernt sind, kombiniert der Band "Radtouren am Wasser Ruhrgebiet" Natur und Kultur in 25 gelungenen Touren. Zahlreiche wunderschöne Fotos machen Lust darauf, gleich loszuradeln.
Dabei sorgt die Nähe zu Seen und Flüssen dafür, dass die abwechslungsreichen Strecken meist flach und weitgehend autofrei sind. Die beiden Autoren haben außerdem darauf geachtet, ihre Radtouren-Tipps als Rundtouren zu konzipieren, das heißt, Ausgangs- und Endpunkt sind gleich. Die meisten dieser Punkte sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, einige wenige allerdings nur mit dem Auto (oder gleich mit dem Rad). Die Übersichtskarte im Buchdeckel bietet eine erste Orientierung zur Lage der einzelnen Touren im und rund um das Ruhrgebiet. Mehr verraten dann die Detailkarten und die entsprechenden Beschreibungen im Buch.
Lust auf einen stimmungsvollen Urlaubskrimi? Dieser hielt spielt allerdings weder in der Bretagne noch in Italien, sondern einmal ganz wo anders: in der Gegend, die Menschen aus Nordrhein-Westfalen vermutlich alle zumindest von einem Kurztrip ans Meer kennen - in Zeeland.
Für einen deutschen Regiokrimi ist das neues Gebiet - und beim Lesen fragt man sich, wieso nicht schon längst jemand auf die Idee gekommen ist, dieses wunderschöne Fleckchen Erde zum Schauplatz einer Mordermittlung zu machen.
Für alle, die die Gegend rund um Domburg, Middelburg und Terneuzen noch nicht kennen, nur so viel: Die südwestlichste Ecke der Niederlande besteht aus mehren Inseln und Halbinseln. Das Festland grenzt an Belgien. Große Städte sucht man, im Gegensatz zur urbanen Landesmitte, hier vergeblich. In Zeeland gibt es kleine, gemütliche Orte, jede Menge deutsche Touristen und ganz viel Meer. Das Setting ist also schon ziemlich entspannt, aber das reichte Carla Capellmann offenbar noch nicht.
Klimafreundlich kochen ist einfach, schnell und lecker - oder? Aber sicher! Den Beweis tritt unter anderem die Initiative KimaTeller an, die von Studierenden ins Leben gerufen wurde. In "Cooking for Future" präsentiert die Gruppe über einhundert vegane Trend-Rezepte, mit denen sich regional, saisonal und umweltfreundlich kochen lässt.
Wieso welche Zutaten aus Klimaschutzsicht sinnvoll sind, erläutern die Expertinnen und Experten zunächst in einem kurzen, aber interessanten Theorieteil, der übersichtliche Grafiken und die Antworten auf oft gehörte Fragen mit einschließt. Eine to-do-Liste hilft zusätzlich dabei, den eigenen Lebensmitteleinkauf umzustellen.
Anschließend präsentieren sie eine entsprechende 21-Tage-Challenge. Für alle, die sich bisher mit dem Umstieg auf klimafreundliche Ernährung schwer getan haben, vielleicht genau der nötige Stups in die richtige Richtung.
Ein älterer Mann sitzt vor der Kulisse eines drohenden Unwetters und schaut ernst in die Kamera. Das Cover dieses Sachbuches könnte kaum eindringlicher sein: Es ist bald zu spät, sagt sein Blick, das Unheil ist im Hintergrund bereits zu sehen.
Natürlich hat Harald Lesch, der bekannte Astrophysiker und Fernsehstar, Recht mit der These, die auch den Titel bestimmt. Es ist bekannt, dass der Klimawandel stattfindet, und es ist ebenso bekannt, dass wir alle viel zu wenig dagegen tun. Aber ließe sich das ändern? Und wenn ja - wie? Wie sieht konkretes Handeln gegen den Klimawandel aus?
Professor Lesch nimmt uns vor dem Hintergrund dieser Fragen mit auf eine amüsante und interessante Reise, eine neue Folge von "Leschs Kosmos", diesmal nur zum Thema Klimawandel. Dabei hält er sich nicht mit beängstigenden Katastrophenszenarien auf. Er geht davon aus, dass alle mitbekommen haben, wie es um die Erde und die Zukunft der Menschheit bestellt ist. Er sagt, es ist wie auf der Titanic: Entweder, man kann das Orchester spielen lassen und tanzen, bis man untergeht, oder man trifft jetzt aktiv Entscheidungen.
Noch ein Buch zum Thema Personal Branding? Aber ja - und zwar das in jüngster Zeit wohl erfolgreichste zum Thema. Tijen Onaran, Speakerin, Influencerin und ehemalige FDP-Politikerin, hat aufgeschrieben, wie das bei ihr so gelaufen ist mit der Personenmarke und warum es für alle Menschen wichtig sein kann, sich selbst eine Agenda zu überlegen, mit der sie beruflich wahrgenommen werden wollen. Dabei liegt ihr Schwerpunkt klar im Digitalen (sie nennt das „Social Me“) und auf dem allgemeinwirtschaftlichen Kontext. Wer also Lust hat auf fluffig-unterhaltsame Anekdoten, Pseudo-Englisch und Marketing-Sprech, der sollte hier mal hineinlesen. Alle, die sich beruflich vielleicht verändern möchten oder die sich als Selbstständige ohnehin mit ihrer (digitalen) Außenwirkung beschäftigen, können von einem Blick ins Buch profitieren. Vorausgesetzt, sie haben sich bisher noch nicht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, denn Onaran bietet lediglich eine Einführung.
Klaviermusik. Das Wort klingt zunächst schlicht und nicht besonders spektakulär - wie etwas, das man schon oft gehört und das dennoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Schlicht ist es auch, das neue, rein instrumentale Werk des Ulmer Musikers Dirk Maassen, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt "Echoes" dennoch bereits beim ersten Hören.
Es sind sanfte, leichte Klänge, die den Gehörgängen schmeicheln. Wie ein erfrischender Gebirgsbach sprudeln die facettenreichen Töne scheinbar aus dem Nichts, verbinden sich spielerisch mal zu dieser, mal zu jener Melodie und vermögen es dabei, unterschiedlichste Emotionen auszulösen.
Mehr Power und Lebensfreude - das können wir alle im Winter, in Coronazeiten, wohl gut gebrauchen. Im Titel des Buches "Entfalte deine Lebensenergie" steht außerdem noch das kleine Wörtchen "mühelos" - klingt doch super! Dann mal nichts wie los in die Welt der Lebensfreude!
Leider gestaltet sich der Weg bis dahin nicht ganz so mühelos wie angekündigt. Statt direkt loszulegen, erzählt die indischstämmige Amerikanerin zunächst davon, wie sie als erfolgreiche Anwältin und totaler Kopfmensch aus Versehen in das Selbstheilungsseminar eines indischen Gurus geriet. Natürlich hielt sie seine Lehren für Quatsch, musste aber schnell erkennen, dass seine einfachen und leicht umzusetzenden Tipps sie und ihr Leben auf eine nie gekannte Art weiterbrachten.
Empathie wird als die Fähigkeit definiert, Gedankengänge und Gefühle von anderen nachvollziehen zu können. Wer Empathie zeigt, kann leichter mit anderen in Kontakt kommen und ein
tieferes Verhältnis zu seiner Umwelt aufbauen.
Ist Empathie eine Kunst? Ja, meint der Belgier Jef Janssen, der Künstler hinter Art of Empathy. Leider ist unsere Welt an vielen Stellen vom Gegenteil geprägt: Das Me-First-Denken ist weit
verbreitet. Dabei täte es nicht nur der Gesellschaft, sondern auch unserer Umwelt und uns selbst gut, wenn wir mehr Empathie zeigten. Und genau darum geht es Jef in seinem neuesten Longplayer,
End of I. Das Soloprojekt überrascht mit Vielfalt und Romantik.
Melanie Raabe, Melanie Raabe ... ist das nicht diese Thriller-Autorin? Yepp, ist sie.
Und die hat nun ein Sachbuch über Kreativität veröffentlicht?! Klingt nicht ganz so richtungsändernd, wenn man weiß, dass die Schriftstellerin sich seit Jahren in einem Podcast mit Kreativität als Thema auseinandersetzt.
Und ein erstes Hineinlauschen ins Hörbuch bestätigt: Melanie Raabe weiß, wovon sie spricht. Mit sympathischer Stimme erzählt sie nicht nur von der jahrelangen Suche nach ihrer eigenen kreativen Ader, sondern auch von der Kreativität anderer, ihrer Freundinnen und Freunde, von Berühmtheiten und Popstars. Das Gesamtwerk ist daher nicht nur einfach anzuhören, sondern auch sehr motivierend.
Die Postpunker aus New York legen nun ihr bereits drittes Album vor. Nach „Veins“ und „Fragments“ ist "Thin Skies" jedoch das erste, das auch in Europa in größerem Maßstab wahrgenommen wird. Das hat seine Gründe: „Thin Skies“ reitet auf der mittlerweile etablierten Retrowelle. Das Album bringt konsequenterweise alles mit, was Fans des 80er-Jahre-Wave brauchen: jede Menge Halleffekte, düstere Elektronik und flirrende Gitarrenklänge. Dazu gibt es den charmant halligen Gesang von Panther Almqvist. Mit von der Partie ist bei den Bootblacks aber auch - und das unterschiedet die New Yorker von einem Großteil der anderen Genrevertreter - verspielte, tanzbare Elektronik.
Wikingerklänge sind in aller Ohren - und das seit einigen Jahren auch abseits von metallischen Tönen, was Bands wie Wardruna beweisen. Relativ neu auf dem Gebiet bewegen sich SKÁLD. Hinter dem sprechenden Namen, der an die altnordischen Dichter angelehnt ist, verbirgt sich ein französisches Duo: Justine Galmiche und Pierrick Valence musizieren und singen. Im Hintergrund komponiert und produziert Christophe Voisin-Boisvinet die Stücke. Die drei Franzosen konnten der nordisch inspirierten Weltmusik im vergangenen Jahr erfolgreich ihren Stempel aufdrücken. Damit wurden sie so enorm populär, dass jetzt bereits das zweite Album folgt. Kein Wunder, denn ihr Debüt „Vikings Chant“ wurde über 80.000 Mal verkauft.
Wer vor einigen Jahren mit einem Buchtitel wie "How Not to Die" für Aufsehen sorgte, der schreibt am besten einen Nachfolger, der fast genauso klingt. Greger ist dieser Streich dadurch gelungen, dass er dem Original lediglich einen einzigen Buchstaben hinzufügte und dadurch einen völlig neuen Titel erhielt, der dennoch den Inhalt wunderbar zusammenfasst. Dankenswerterweise wurden beide Titel im Deutschen übernommen und machen den Zusammenhang zwischen den Werken bereits über den Titel deutlich. "How Not to Diet" ist aber keine Fortsetzung des ersten Bestsellers, sondern ein eigenständiges Werk. Das über 750 Seiten starke Buch ist so gehaltvoll, dass die über 5.000 (!) zitierten Studien schon nicht mehr mit aufgenommen wurden. Die Referenzen gibt es allerdings per QR-Code zum Download im Netz.
Ein langer Buchtitel für eine kurze Botschaft: Den eigenen Haushalt mit plastikfreien Produkten zu füllen, das muss nicht teuer sein! Vieles lässt sich mit Know-How, den richtigen Zutaten und ein wenig Geduld aus den Dingen herstellen, die ohnehin bereits vorhanden sind.
Bloggerin und Instagrammerin Schüler verrät nach ihrem ersten Buch "#Einfach plastikfrei leben" im Nachfolger, wie das Selbermachen funktionieren kann. Zahllose Fotos erleichtern das Nachvollziehen. Weil dieses Buch den Schwerpunkt des Selbermachens hat, geht die Autorin nur kurz auf die allgemeinen Gründe für die Reduzierung von Plastik in unserer Gesellschaft ein. Sympathisch: Ihr Ansatz, einfach mal anzufangen statt sich direkt mit Perfektionismus die Laune zu verderben. Schüler sagt, es komme einem Ideal gleich, völlig plastikfrei zu leben. Und: "Unzählige kleine Schritte sind viel besser und verändern mehr, als wenn nur ganz wenige Menschen vollkommen perfekt plastikfrei leben."
In unserer schnelllebigen und konsumgeprägten Zeit üben verlassene Orte auf viele Menschen einen starken Reiz aus – erinnern sie uns doch daran, dass alles einmal vergehen muss. Ob Industrieruine, verrammeltes Hotel oder ein teilweise abgebranntes Restaurant: Vergessene Gebäude werden regelmäßig von so genannten Urbexern (von urban explorer, also in etwa "Stadterkunder") aufgesucht und dokumentiert. Oft geschieht das Betreten widerrechtlich und ist aufgrund von möglicherweise morschen Dielenbrettern oder herabfallenden Dachziegeln nicht ungefährlich.
Daniel Boberg ist ein solcher Urbexer. Er bricht regelmäßig zu Ruinen und verschlossenen Gebäuden auf, um sie fotografisch zu dokumentieren. Oft ärgert ihn das Ausmaß der Zerstörung, auf das er trifft. Sein Motto ist: „Nimm nichts mit außer deinen Bildern und hinterlasse nichts außer deinen Fußspuren.“
Was ist so groß wie eine Zigarettenschachtel, schreiend pink und weder Buch noch Spiel? Genau, die Kreativ-Karten von Nik Mahon. Wer Ideenmangel hat oder auf der Suche nach Inspiration ist, darf eine Karte ziehen und sich von ihr zum Weiterdenken verführen lassen. Denn der Autor verspricht: Diese Karten bringen Dich auf neue Ideen!
Hierzulande ist die Etheral-Folk-Band Dandilon Wine eher unbekannt, gleichwohl sie schon seit 1996 in Australien Musik macht. Doch zuletzt war es auch in der Heimat recht still um die experimentelle Folk-Formation: Die letzte Veröffentlichung, „All Becompassed By Stars“, ist zehn Jahre her. Aber jetzt gibt es endlich etwas Neues: Das fünfte Studioalbum heißt „Le Cœur“ und ist seit Ende Juli auch bei uns erhältlich.
Nachhaltiger Tourismus - da denkt man zunächst an Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Darum geht es dem Kulturunternehmer Idema in seinem neuen Buch jedoch nur am Rande. Seine Perspektive ist die der Reisenden, nicht die der Einheimischen.
"Mache deinen Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis" prangt als hervorgehobener Zusatz auf dem Titel, und da wird deutlich, wohin die Reise mit diesem Buch geht: Wie kann ich als Tourist ausgetretene Pfade verlassen? Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: Woanders hingehen.
In 28 kurzen Kapiteln führt der Autor das simple Konzept weiter aus. Dazu gesellen sich passende, beeindruckende Fotos. Die Einführung wird zum Beispiel von den Bildern der Menschenmassen vor dem Louvre oder dem Trevi-Brunnen in Rom eingefasst. Touris-Hotspots sind weder spannend noch nachhaltig, sagt Idema, und damit hat er natürlich Recht.
Ein Schmöker, der direkt in das Wien der vorletzten Jahrhundertwende entführt: In einer verlassenen Klavierfabrik wird ein Toter gefunden, auf einem Stuhl sitzend, getötet mit einem Kopfschuss – und mit Säure übergossen.
Das klingt ziemlich brutal, zumal vor dem Toten drei Stühle drapiert sind - ist er vor einem selbsternannten Tribunal gerichtet worden? Die Identifizierung und Spurensuche gestaltet sich mühsam. Inspektor Reinhardt ruft darum seinen Freund und Psychoanalytiker Max Liebermann zu Hilfe. Ihre Ermittlungen führen die beiden Männer schließlich in gefährliche Anarchistenkreise.
Beim Lesen taucht man ab in eine Gesellschaft, ja in eine ganze Welt, die so schon lange nicht mehr existiert, aber durchaus Parallelen zu heutigen Terroranschlägen und Fanatismus aufweist. Dabei entwirft Frank Tallis ein so detailreiches Bild der Weltmetropole Wien, dass es schwerfällt, den Autor als Engländer und NIcht-Deutschen-Muttersprachler wahrzunehmen.
Wow, was für ein Buchtitel - könnte fast der eines Youtube-Videos sein ... Ist er natürlich auch, und zwar gleich mehrfach. Das macht aber nichts, denn in Buchform sind die Tipps und Tricks, die Autor Will Eagle hier versammelt hat, mindestens genauso unterhaltsam und wertvoll. Großes Plus: Neben den Portraits und Stimmen von 45 bekannten (amerikanischen) Youtubern gibt es in diesem Buch noch allgemeine Tipps, Tricks und weiterführende Adressen. Dabei richtet sich "So wirst du auf Youtube berühmt" hauptsächlich an Menschen, die ihre ersten Videos bereits veröffentlicht haben. Leute, die noch mit dem Gedanken spielen, überhaupt etwas auf Youtube zu veröffentlichen, sollten sich daher besser andere Lektüre besorgen.
Wer einen richtigen Sommerschmöker sucht, ist mit diesem Titel gut bedient: "Die Tochter des Uhrmachers" verbindet verschiedene Generationen, Zeiten und Orte in nahezu epischer Breite, ohne langweilig zu werden.
Die Geschichte beginnt 1892 in einem Sommerhaus namens Birchwood Manor. Die namenlose Ich-Erzählerin berichtet von Künstlerinnen und Künstlern, die dort einen Sommer verbracht haben sollen. Am Ende der gemeinsamen Zeit scheint etwas Schreckliches passiert zu sein, und nun ist sie als einzige noch vor Ort.