Neue Bücher über NRW, interessante Ausstellungen, lohnende Filme und Romane, tolle Musik abseits des Mainstreams - hier stellen wir euch vor, was es Neues gibt (und auch den einen oder anderen unbekannteren Klassiker).
Die "Lost & Dark Places"-Reihe des Bruckmann-Verlages hat in diesem Jahr erfreulich viel Zuwachs bekommen. Für die einzelnen Bände zeichnen sich jeweils unterschiedliche Autoren verantwortlich. Oliver Hübner, der auch bereits zwei weitere entsprechende Titel verfasst hat, machte sich im sauberen und aufgeräumten Münsterland auf die Suche nach Lost and Dark Places. Für NRW Alternativ ist sein Buch das zweite, das nach Köln hier vorgestellt wird.
Münsterländer dürften sich ob des Buchtitels allerdings verwundert die Augen reiben und fragen: Bei uns gibt es verlassene und verfallene Orte? Tatsächlich: Hübner präsentiert 33 Ruinen, Altbauten und Sagenorte.
Hexen hexen - oder? Klar. Wir alle haben schon einmal davon gehört, dass die Hexen-Bewegung, oftmals ausgehend von den USA, in den letzten Jahren enormen Zuspruch erfahren hat. Dabei geht es für die Männer und Frauen, die sich von der modernen Hexen-Bewegung angezogen fühlen, nicht nur um einen besseren Zugang zur eigenen Natur-Spiritualität, es geht oft auch darum, den eigenen Wünschen und Träumen ein Stück näher zu kommen. Aber wie funktioniert das genau?
Dieser Frage scheint das Buch "Everyday Witchcraft" nachgehen zu wollen. Leider versagt es beim Geben der entsprechenden Antworten.
Dass Köln mehr zu bieten hat als den Dom und die Altstadt, hat sich nicht nur unter Kölnern herumgesprochen. Aber alte, verlassene Gebäude und düstere Sagen? Dafür scheint Köln zu jung, zu modern, zu gefragt.
Manuael Jansen und Bettina Sons treten mit "Lost & Dark Places Köln" den Gegenbeweis an. 33 verschiedene Orte in Köln stellen sie vor, die eigentlich längst vergessen sind.
Manchmal sind die Orte noch komplett erhalten, wie die so genannten Russenhäuser, aber aus politischen Gründen nicht mehr zugänglich; manchmal gibt es nur noch wenige Spuren zu entdecken, wie bei dem ehemaligen Freizeitpark am Rheinufer. Und manchmal sieht man die Orte einfach nicht, obwohl sie schon lange existieren - wie der Konzertsaal in der Kanalisation, der zwar über eine hervorragende Akustik verfügen soll, dessen Besucher während des Musikgenusses auch die Gerüche des direkt daneben fließenden Abwassers aushalten müssen.
Genussradelnde kennen es: Das Ziel einer Radtour hängt oft davon ab, wo genau es sich nach getaner Beinarbeit gut einkehren lässt. Wie schön, dass es nun ein Buch gibt, das Rundtouren gleich mit interessanten Restaurants, Cafés und Lokalen verbindet. Düsseldorf ist für Genussradler ohnehin eine interessante Region, denn die Landschaft rund um die Rheinmetropole ist abwechslungsreich, größtenteils flach und voll von interessanter Gastronomie.
Der Düsseldorfer Lothar Schmidt zeigt 22 verschiedene Radtouren rund um die Landeshauptstadt, die alle als Rundtour konzipiert sind - das heißt, sie starten und enden praktischerweise am gleichen Punkt. Dieser Punkt ist immer ein Bahnhof, damit auch Menschen, die nicht in Düsseldorf wohnen, in den Genuss von Tour und Essen kommen können.
Es gibt Sachen, die sind einfach zeitlos. Sie faszinieren Generationen von Menschen und werden immer weitergegeben. Die griechischen Mythen sind so ein Ding: Erst von den Römern übernommen und dann bis heute nicht nur vielfach verfilmt, sondern auch immer wieder adaptiert. Unsere moderne Popkultur steckt voller Anspielungen, Versatzstücke und Kopien der Sagen und Mythen der Griechen. Vor allem die Fantasy ist voll davon. Was macht den alten Stoff noch heute so faszinierend?
Darauf weiß Autorin Sylvia Seelert auch keine Antwort. Aber sie weiß, wie man die griechischen Mythen klug und hilfreich für all jene aufbereitet, die Lust haben, sich mit dem Thema erstmals näher auseinanderzusetzen.
Was tut ein frisch aus der Haft entlassener Krimineller Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin? Natürlich - er sucht sich einen legalen Job. Denn sonst sitzt er ganz schnell wieder hinter Gittern, so will es die preußische Gesetzgebung. Selbstverständlich gar nicht so leicht für Lebemann und Dieb Felix Blom - zumal er auch noch diverse alte Rechnungen offen hat.
Aber der Reihe nach: Felix Blom ist ein Dieb, das kann er nicht leugnen. Er ist allerdings so gut, dass er noch nie erwischt worden ist. Doch dann stellt ihm jemand eine Falle, und er wandert für mehrere Jahre ins Kittchen. Nur mit Glück wird er in der strengen Isolationshaft nicht wahnsinnig. Doch er weiß bei seiner Entlassung, dass die Berliner Polizei gerade ihn besonders im Auge behalten wird, also darf er vorerst nicht mehr straffällig werden. Um die Auflagen der Haftentlassung zu erfüllen, muss er binnen weniger Tage eine geregelte Arbeit nachweisen - aber wo soll der junge Mann, der außer Stehlen nichts gelernt hat, die herbekommen?
Lust auf Urlaub, aber es ist noch keiner in Sicht? Entspannung, Unterhaltung und das einzigartige Flair der Kanalinseln bietet "Das Schweigen der Klippen", der zweite Band von Autorin Ellis Corbet rund um ein britisch-französisches Ermittlerduo, bestehend aus einer Inselpolizistin und einem Festland-Archäologen.
Der Mordfall greift zugleich ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf: An der Küste der Kanalinsel Guernsey liegt liegt die Leiche einer alten Frau. Die Betreuer des Altenheims haben sie bereits vermisst, aber nicht so weit entfernt vermutet. Auf den ersten Blick sieht es für die herbeigerufene Polizei so aus, als wäre der Tod der dementen Odile ein Unfall gewesen; als hätte die verwirrte alte Dame tragischerweise an der Steilkünste den Halt verloren. Doch wie kam die Dame in ihrem Zustand vom Heim überhaupt dorthin? Und warum finden sich neben ihren noch weitere Fußspuren? Aber wer sollte Grund haben, einer dementen Dame Gewalt anzutun? Was kann eine verwirrte Frau sagen oder wissen, das nicht bekannt werden darf?
Immer Ärger mit den Multiversen ...
Rezension mit Leseprobe!
Immobilienmaklerin Madison May wird während einer Immobilienbesichtigung von einem potenziellen Kunden ermordet. Weil die Karriere der jungen Politikjournalistin Felicity Staples gerade nicht besonders gut läuft und ihr Kollege verhindert ist, fährt sie kurzerhand zum Schauplatz des Geschehens - und findet eine merkwürdige Botschaft an der Wand.
Der Fall beginnt sie zu interessieren, und sie stößt auf weitere Ungereimtheiten. Als sie einen Verdächtigen verfolgt, gerät sie schließlich in eine gefährliche Situation - nur um anschließend festzustellen, dass sie sich offenbar nicht mehr in der Welt befindet, in der sie sich vor wenigen Augenblicken noch befand. Alles ist mit einem Mal ähnlich, aber nicht gleich: Statt zwei lebt nur noch ein Kater in ihrer Wohnung, und ihr lethargischer Freund scheint gänzlich neue Hobbies entwickelt zu haben.
Die sympathische Österreicherin Doris Flury ist nicht nur Ernährungswissenschaftlerin, sondern auch sehr erfolgreiche Bloggerin. Was bei ihr vor Jahren als unkomplizierte Rezeptesammlung begann, ist heute einer der erfolgreichsten veganen Blogs im deutschsprachigen Raum. Ihre Videos, Texte und Bilder machen nicht nur im Netz Lust darauf, einfach mal mit dem Kochen loszulegen, sondern auch in Buchform: Nach „Eat Good Vegan Food“ von 2021 folgt in diesem Frühjahr „Eat Good Vegan Beauty Food“, bei dem die Autorin den Fokus mehr als zuvor auf gesunde Zutaten legt.
Noch vor einigen Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen, alte Bücher von mir einfach von vorne bis hinten noch mal zu lesen – ich kannte doch die Geschichte bereits! Dabei gibt es viele Bücher, gerade aus meiner Kindheit und Jugend, die ich damals sehr geliebt habe, und die auch heute noch Ehrenplätze in meinem Bücherregal einnehmen. Vielleicht, so dachte ich, taugten die alten Klassiker noch als Inspiration, ein Absatz daraus als Zitat oder ein Kapitel zum Wecken von Erinnerungen. Aber das ganze Werk nochmal lesen – nein, das kam für mich nicht in Betracht.
Ein Album voller Atmosphäre, Elektronik und angenehmer Überraschungen: "Time Stands Still" ist ein Werk für alle, die gerne träumen.
Es ist wohl eines der bekanntesten Mottos für den Winter: Time stands still. Und auch wenn der coronabedingte Stillstand der letzten Jahre mittlerweile überwunden scheint, so passieren im Winter doch auch ganz traditionell einfach weniger Dinge.
Kein Wunder also, dass auch die Musik auf dem neuesten, dem neunten, Werk der Münchener Mittelalter-Elektroniker von Qntal vorzüglich zu der ruhigen Jahreszeit passt.
Ostwestfalen-Lippe (OWL) - die Region im Nordosten von NRW ist heute vor allem als hügeliges Urlaubsland bei Wanderern und Radfahrern bekannt, nicht unbedingt als Ort spektakulärer Verbrechen. Genau die jedoch hat der Gütersloher Johannes Glaw jedoch in langwieriger Archivarbeit im gesamten Kreis ausgegraben. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis verrät, dass die Schauplätze dieses Sachbuchs unter anderem Gütersloh, Detmold, Wiedenbrück und Rheda umfassen. Das Ergebnis sind "30 spektakuläre Kriminalfälle aus fünf Jahrhunderten" wie der Untertitel anpreist. Besitzt das malerische OWL also auch eine dunkle Seite?
Lust auf eine große Portion Fernweh? Wenn die Ferne dabei auch in der Nähe liegen darf, dann ist "Zweirad Glück" vielleicht genau das richtige - zumindest für alle, die in ihrer Freizeit gerne neue Orte auf zwei Rädern entdecken. Mit diesem Buch geht es quer durch Deutschland, zu den (von den Autoren subjektiv ausgewählten) einhundert schönsten Radtouren des Landes. Da ist von der Nordsee bis zu den Alpen, von der niederländischen Grenzregion bis zum Erzgebirge alles dabei. Viele Fotos und kurze Texte geben Einblicke in die unterschiedlichen Radrouten. Unterschiedlich ist hier ein gutes Stichwort, denn die Touren gehen von der nur wenige Kilometer langen Stadtrundfahrt oder dem Halbtagesausflug bis hin zur sportlichen Wochentour. Klassiker wie der Mosel-Radweg finden sich genauso wie der eine oder andere Geheimtipp.
Lust auf einen rasanten Zeitreise-Trip? Willkommen im Paradox Hotel!
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist es Wissenschaftler*innen gelungen, Zeitreisen möglich zu machen - und der amerikanischen Regierung, daraus Profit zu schlagen. Im weltweit einzigartigen Paradox Hotel dürfen alle, die es sich leisten können, einen Trip in die Vergangenheit buchen. Damit die (ultrareichen) Besuchenden aus der Zukunft in der Vergangenheit nichts kaputt machen oder den Zeitstrom beschädigen, wachen staatliche Zeitreise-Agenten über jeden Trip. Einige Jahre scheint alles glatt zu laufen, bis sich herausstellt, dass alle, die zu viele Zeitreise-Trips hinter sich haben, mehr und mehr geistig verfallen, bis sie schließlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr auseinanderhalten können. Schlussendlich werden sie zu Pflegefällen, die nicht mal mehr sprechen können. Ein solches Schicksal droht auch der ehemaligen Zeitreise-Agentin January Cole.
Im sechsten Fall für die Detektei Strike & Ellacott tauchen die beiden Londoner Privatdetektive in die Welt der Jugend- und Internetkultur ein, und das auf über 1.300 Seiten. Dicke Schmöker waren die Krimis von J.K. Rowling alias Robert Galbraith schon seit dem ersten Band, aber der neueste Streich setzt seitenmäßig noch mal eine Portion oben drauf. Wer Lust hat, richtig tief in Internet-Chats, Fandom und alternative Lebensentwürfe einzutauchen, der ist hier richtig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden setzt Rowling weniger auf Spannung als auf das gründliche Ausleuchten einer toxischen Umgebung.
Chinesisches Essen kommt immer mit Huhn oder Ente daher? Von wegen! Kochbuchautor Jonas Cramby zeigt in seinem großformatigen Werk, dass das Land der Mitte in Sachen pflanzenbetonter Ernährung viel mehr zu bieten hat als der China-Imbiss um die Ecke.
"China vegetarisch" ist das neue Standardwerk für alle, die mit Gemüse, Nudeln, Reise, Tofu und Co. echt asiatisch kochen möchten.
Um sich auf dieses Geschmacks- und Kulturerlebnis ganz einlassen zu können, sollte man aber, bevor man den Kochlöffel schwingt, über die richtigen Zutaten und die passenden Küchenutensilien verfügen. Sinnvollerweise beginnt der Autor sein Werk genau mit zwei Kapiteln zu diesen Themen. Beides bekommt man wohl am besten im Asia-Laden oder im Internet. Der mitteleuropäische Standardsupermarkt hat jedenfalls nur einen Bruchteil der erforderlichen Zutaten im Regal.
Das schreckt nicht? Wunderbar! Dann herzlich willkommen zu neuen, vegetarisch-veganen Genüssen!
Bereits der Titel macht neugierig: Herzstücke abseits der bekannten Wege? Gibt es die im Münsterland überhaupt noch?
Aber ja! Autorin Marta Latour und Fotograf Rüdiger Vierhaus haben sich auf eine etwas andere Reise durch das Münsterland gemacht und sind dabei auf 100 interessante Ausflugsorte gestoßen. Vorgestellt werden Hotels, Gärten, Läden, Parks und weitere Erholungs- und Genussmöglichkeiten. Viele von ihnen stehen so garantiert in keinem anderen Reiseführer.
Da gibt es zum Beispiel den singenden Stadtführer in Münster, das Hotel im alten Zugabteil in Steinfurt oder die Aussichtsplattform auf dem Sendemast in Reken. Dazu werden Läden wie der Otmar-Pommeswagen, das Café Blumenkränzchen oder das Fabula in Tecklenburg vorgestellt, die alle ihrem Namen besondere Ehre erweisen.
Wir alle nutzen das Internet täglich - du zum Beispiel gerade, wenn du diese Buchrezension auf NRW Alternativ liest. Danach bestellst du dir ja vielleicht das Buch mit wenigen Klicks. Anschließend checkst noch deine Social Media Accounts oder liest die News Feeds deiner Wahl. Abends schaust du noch Videos, zoomst oder skypst mit Familie und Freunden und hörst zum Einschlafen ein Hörbuch auf einem der digitalen Streamingportale.
Natürlich fallen bei diesen digitalen Aktivitäten jede Menge Daten an. Dir ist klar, dass die jeweiligen Anbieter diese Daten irgendwie sammeln, und ab und zu stolperst du über die Warnungen von Menschen, die möchten, dass deine Daten besser geschützt werden oder du liest etwas davon, dass Hacker wieder mehrere Millionen Zugangsdaten erbeutet haben. Aber was da im Netz genau passiert, kannst du kaum beurteilen. Ist auch nicht so wichtig, denkst du. Aber - stimmt das?
Markus Winter ist Autor, Hörspielproduzent und Musiker. In den letzten Jahren veröffentlichte er mit der Band Hertzton drei Alben, aber seit 2021 ist er solo als Winter unterwegs. Vor kurzem erschien nach dem Debüt "Pale Horse" sein zweites Album.
"Looking Back" ist genauso melancholisch wie der Name vermuten lässt, besitzt aber auch Goth-Rock-Elemente. Wie das Cover bereits andeutet, ist es für ein breites Publikum produziert. Winter hat damit definitiv
Chancen, auch im Sommer gehört zu werden.
Während ich diese Rezension schreibe, sitze ich draußen. Der Tag könnte ein wunderbarer Sommertag sein, dabei haben wir noch nicht mal Mitte Mai. Das Frühjahr ist bereits jetzt erneut viel zu trocken.
Der ausbleibende Regen ist nur eines der vielen Zeichen, an denen wir erkennen, dass der Klimawandel leider kein Hirngespinst, sondern bittere Realität ist. Und, da sind sich alle Expert*innen einig: Es wird noch viel schlimmer kommen. Wäre es nicht schön, könnten wir "einmal kurz die Welt retten"?
Vielleicht klappt das ja noch. Das suggeriert zumindest der Titel der gleichnamigen Krimi-Sammlung. Moment mal - Krimis und Klimawandel? Wie geht das denn zusammen? Ganz prima, wie sich nach der Lektüre der unterhaltsamen, aber auch ernsten Geschichten herausstellt. Der Herausgeberin Jennifer B. Wind, der die Thematik ein Herzensanliegen ist, wie sie schreibt, gelingt es, dem Thema gleichermaßen eine eindringliche Warnung wie auch eine vergnügliche Lektüre erwachsen zu lassen. Grundlage sind 23 Geschichten unterschiedlicher Autorinnen und Autoren, die der Band versammelt.
Nanu – ein „Hörspiel-Original“ steht auf dem Cover. Richtig, dieses Hörspiel ist tatsächlich zunächst nur für die Hörfassung geschrieben worden – von T. S. Orgel. Hinter diesem Pseudonym, das Fans des Fantasygenres ein Begriff sein dürfte, verbergen sich die Brüder Tom und Stephan Orgel, ihres Zeichens Autoren von bekannten Romanreihen wie „Orks vs. Zwerge“ und „Die Blausteinkriege“.
Jetzt also ein historischer Stoff aus ihrer Feder?
Nun, nicht ganz. In „Die Schattensammlerin“ begeben wir uns zwar in das Frankfurt am Main des Jahres 1830, doch bereits die Einführung der Hauptfigur, Museumsmitarbeiterin Millicent Wohl, macht deutlich, dass in diesem Hörspiel trotz einzelner Verortung von historischen Fakten mehr Wert auf die Charaktere als auf historische Akkuratesse gelegt wird, arbeitet die junge, unverheiratete und wissbegierge Frau doch als wissenschaftliche Mitarbeiterin im renommierten Senkenberg-Museum.
"Das beste schwedische Thriller-Debüt des Jahres" steht auf dem Cover. Dabei ist das Jahr noch gar nicht so alt, man lehnt sich hier also weit aus dem Fenster. Aber die Bezeichnung passt, denn mehr Schwedenkrimi - oder Thriller, wie es auf dem Cover heißt - war selten: Düster, kalt, nordisch und ohne jede Hoffnung, so kommt das "Fuchsmädchen" daher.
Das Werk bietet Freunden des Genres ein stimmungsvolles Fest der Dunkelheit. Daher eine Warnung, die nicht unerwartet kommt: Wer ansonsten eher Dinge wie heitere Liebesromane liest, sollte von diesem Stoff besser die Finger lassen.
Denn heiter ist "Fuchsmädchen" so gar nicht. Im Gegenteil: Alles, aber wirklich alles in diesem Buch ist düster.
Lust auf Spannung? Bereits in Teil I dieses Artikels haben wir die unserer Meinung nach spannendsten Krimis und Thriller im Serienformat bei Spotify vorgestellt. Im zweiten Teil gibt es noch mal fünf Tipps für alle, die gerne reihenweise Geschichten hören. Alle Tipps beziehen sich mit ihren konkreten Links auf Spotify, finden sich aber natürlich genauso bei Audible. Hintergrund-Infos zum Hörbuch-Streaming finden sich im ersten Teil dieses Artikels, sodass es hier gleich mit Tipp Nummer sechs weitergeht:
Der Winter naht, und erneut fallen aufgrund von Corona viele Veranstaltungen aus oder werden verschoben. Was also tun in der trüben Jahreszeit? Hörbücher und Hörspiele können nicht nur Kindern vergnügliche Stunden bescheren, sondern auch Erwachsene bestens unterhalten. NRW Alternativ stellt einige besondere Empfehlungen vor.
Im ersten Teil gibt es generelle Tipps und einen Überblick über den Markt. Weitere Tipps folgen in Teil II.
Viel Freude beim Hören!
Dr. Eckhard von Hirschhausen ist nicht nur ein promovierter Mediziner, sondern auch ein deutschlandweit bekannter Comedian. Seine Bücher zu Gesundheitsthemen sind allesamt Bestseller. Auch sein neuestes Werk, „Mensch, Erde!“, liegt Monate nach Erscheinen immer noch in gut sichtbaren Stapeln in den Buchhandlungen aus.
Darin beschäftigt sich der Arzt nicht nur mit der Gesundheit der Menschen, sondern auch mit der Gesundheit der Erde – und erklärt, wie Klimaschutz, Artenschutz und Gesundheitsschutz zusammengehört.
Stell dir vor, du wachst eines Tages auf und weißt nicht, wo du bist. Du weißt auch nicht, wer du bist. Stattdessen stellt dir eine
Computerstimme eine absurde Frage: "Was ist zwei plus zwei?“ immer und immer wieder ...
Klingt gruselig? Dabei ist das nur der Anfang des neuesten Streiches von Andy Weir, dessen "Der Marsianer" Millionen begeisterte und der sehr erfolgreich verfilmt wurde.
Wer den Streifen mochte, wird auch "Der Astronaut" lieben, denn der lakonische Stil zieht sich ebenfalls durch das neue Buch. Um es mit den Worten von Weirs Protagonist zu sagen: "Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn du mit einem Schlauch im Hintern aufwachst."
Natürlich ist der anfangs namenlose Prota nicht irgendwer, sondern der Held, der die Welt retten soll. Dumm nur, dass sein gesamtes Team bereits tot ist, und er nicht viele Optionen hat, um seinen eigenen Tod zu verhindern. Aber es gibt da ja noch die gute, alte Wissenschaft. Also stürzt sich Weirs Held in einen aussichtslosen Kampf ...
Jahrzehnte nach seinem Erfolg mit "Die Jury" knüpft John Grisham mit "Der Polizist" an die Ereignisse von damals an und lässt den engagierten Junganwalt Jake Brigance erneut in einem hoffnungslosen Fall antreten. Und erneut setzt Brigance damit nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Familie und seinen Freunden auf's Spiel ...
Unsere digitalisierte Welt ermöglicht es uns - seit und mit Corona immer häufiger - ortsunabhängig zu arbeiten. Nun, da die Reisebeschränkungen in viele Länder - zumindest für Geimpfte - aufgehoben werden, träumen viele davon, einfach mal raus zu kommen - gerne auch für längere Zeit. Ach, wie schön muss es sein, mal von Bali aus zu arbeiten! Oder von Stockholm. Oder Köln. Oder ... Aber geht das wirklich so einfach?
Genau da setzt das "Handbuch für digitale Nomaden" an. Es richtet sich an alle, die mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen und dabei viel zu reisen. Denn Nomaden geht es ja nicht darum, ihren Arbeitsort einfach von A nach B zu verlegen, sondern ihre Reisen durch die Arbeit zu finanzieren. Solches Arbeiten hat naturgemäß Vor- und Nachteile, über die man sich im Vorhinein klar sein sollte. Wie sieht es zum Beispiel mit Einsamkeit aus? Mit fehlender Krankenversicherung? Oder mit zu wenig Geld?
Entspannen und Abschalten geht auch vor der Haustür - zum Beispiel im Ruhrgebiet! Der einstige Kohlenpott steckt voller Gewässer, an denen es sich wunderbar radeln lässt. Und weil im Ruhrgebiet immer auch Stadtkerne, historische Sehenswürdigkeiten und Museen nicht weit entfernt sind, kombiniert der Band "Radtouren am Wasser Ruhrgebiet" Natur und Kultur in 25 gelungenen Touren. Zahlreiche wunderschöne Fotos machen Lust darauf, gleich loszuradeln.
Dabei sorgt die Nähe zu Seen und Flüssen dafür, dass die abwechslungsreichen Strecken meist flach und weitgehend autofrei sind. Die beiden Autoren haben außerdem darauf geachtet, ihre Radtouren-Tipps als Rundtouren zu konzipieren, das heißt, Ausgangs- und Endpunkt sind gleich. Die meisten dieser Punkte sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, einige wenige allerdings nur mit dem Auto (oder gleich mit dem Rad). Die Übersichtskarte im Buchdeckel bietet eine erste Orientierung zur Lage der einzelnen Touren im und rund um das Ruhrgebiet. Mehr verraten dann die Detailkarten und die entsprechenden Beschreibungen im Buch.
Lust auf einen stimmungsvollen Urlaubskrimi? Dieser hielt spielt allerdings weder in der Bretagne noch in Italien, sondern einmal ganz wo anders: in der Gegend, die Menschen aus Nordrhein-Westfalen vermutlich alle zumindest von einem Kurztrip ans Meer kennen - in Zeeland.
Für einen deutschen Regiokrimi ist das neues Gebiet - und beim Lesen fragt man sich, wieso nicht schon längst jemand auf die Idee gekommen ist, dieses wunderschöne Fleckchen Erde zum Schauplatz einer Mordermittlung zu machen.
Für alle, die die Gegend rund um Domburg, Middelburg und Terneuzen noch nicht kennen, nur so viel: Die südwestlichste Ecke der Niederlande besteht aus mehren Inseln und Halbinseln. Das Festland grenzt an Belgien. Große Städte sucht man, im Gegensatz zur urbanen Landesmitte, hier vergeblich. In Zeeland gibt es kleine, gemütliche Orte, jede Menge deutsche Touristen und ganz viel Meer. Das Setting ist also schon ziemlich entspannt, aber das reichte Carla Capellmann offenbar noch nicht.