Neue Bücher über NRW, interessante Ausstellungen, lohnende Filme und Romane, tolle Musik abseits des Mainstreams - hier stellen wir euch vor, was es Neues gibt (und auch den einen oder anderen unbekannteren Klassiker).
Die Idee, die Französische Revolution mit Vampiren zu kombinieren, ist mal eine interessante, n'est ce pas? Für diese historische Fantasy hat sich Autorin Genevive Cogman ("Die unsichtbare Bibliothek") aber nicht nach Frankreich, sondern nach England begeben. Im Jahr 1793 treffen wir dort auf das Dienstmädchen Eleanor, die ihren Dienst bei einer Vampirin versieht - eine in ihrer Welt ganz selbstverständliche Sache, leben doch Vampire schon seit Jahrhunderten Seite an Seite mit den Menschen. Die bluttrinkenden Wesen sind zumeist privilegierte Adelige, ihre Nahrungsaufnahme ist klar geregelt. Morden müssen sie dafür normalerweise nicht.
Doch die Revolution in Frankreich bringt die gesamte Adelswelt durcheinander, und mit ihr die Vampire in ihrer Gesellschaft. In diesen Tagen großer Unsicherheit unter allen Adeligen Europas wundert es nicht, dass Eleanors Dienstherrin sie bereitwillig ihren Freunden überlässt, als sie darum gebeten wird.
Die hysterische und von Schuldgefühlen geplagte Mila und ihr ruhiger Mann Ethan sind auf dem Weg zur Hochzeit von Milas Schwester Jess, als irgendwo in den verschneiten bayrischen Alpen der Mietwagen streikt. Auf der Suche nach Hilfe kommt das junge Ehepaar an einem Hinweisschild in Richtung eines Ortes namens Witwerberg vorbei, doch der Ort entpuppt sich nur als Ansammlung verlassener Blockhütten. Natürlich funktionieren weder Handy noch Navi noch GPS, und die beiden müssen schauen, wie sie die Nacht bei Minustemperaturen überleben - denn sie haben kaum Proviant und keine Ausrüstung für einen Survival-Trip dabei. Dann verstaucht sich Mila auch noch den Fuß. Ihnen gelingt es schließlich dennoch, in einer der Blockhütten Schutz zu suchen und ein Feuer zu entzünden. Müde schlafen beide ein - doch als Mila aufwacht, ist Ethan spurlos verschwunden. Wenn Mila beim Einschlafen noch dachte, es könne nicht mehr schlimmer kommen, beginnt nun ihr ganz persönlicher Horrortrip - und der hört auch dann nicht auf, als sie die Blockhütte wieder verlässt ...
Eine Obdachlose als Ermittlerin – kann das einen ganzen Thriller lang gutgehen, ohne unglaubwürdig zu wirken? Es kann, wie Jules Gray mit ihrem spannenden Debüt beweist.
Mitten im nasskalten Winter schickt die Autorin die ehemalige Journalistin Lou durch die Straßen einer deutschen Großstadt.
Dunkelheit, Hunger und Kälte spüren wir beim Lesen genau wie Lou, die zudem erfährt, dass in der letzten Zeit immer wieder obdachlose Frauen ermordet worden sind. Aber offenbar sieht niemand die Zusammenhänge zwischen den vielen Überdosen, die sich die Frauen gespritzt haben sollen und den merkwürdigen Strohblumen, die an den Tatorten zurückgelassen worden sind. Lous Situation spitzt sich zu, als ihr Camping-Zelt niedergebrannt wird und sich eine junge Frau an die Fersen der Einzelgängerin heftet. Ihr journalistisches Gespür lässt Lou vermuten, dass der oder die Täter ebenfalls in der Obdachlosen-Szene unterwegs sind – aber die Szene ist groß und Lou ganz alleine ...
Die Bestseller-Serie rund um die finnische Ermittlerin Jessica Niemi ist in die nächste Runde gegangen - und erneut zeigt Autor Max Seeck eindrucksvoll, warum er den Ruf eines Meisters des skandinavischen Thrillers besitzt.
Denn alles an diesem Buch ist genretypisch "Nordic Noir": Mit Jessica Niemi, die man übrigens nicht kennen muss, um der Handlung zu folgen, gibt es eine verzweifelte, problembehaftete und doch durch und durch liebenswerte Ermittlerin. Der Schauplatz, eine einsame Insel mitten im Winter, wird nur noch von einzelnen vorbeitreibenden Eisschollen in seiner Düsternis getoppt. Und der Fall dreht sich um ein jahrzehntealtes Geheimnis, das in der Gegenwart zu Morden führt.
"Es muss aufhören!" ruft ein junger Mann immer wieder in erstaunlich vielen unterschiedlichen Sprachen. Dabei steht er am Rand auf dem Dach eines Londoner Wolkenkratzers. Die örtlichen Sicherheitsbehörden finden schnell heraus, dass der offenbar geistig Verwirrte zur Codebrecher-Abteilung des GCHQ gehört, einer britischen Geheimdienstorganisation. Als deren Chef auf dem Dach eintrifft und den Mann zu beruhigen versucht, springt er in die Tiefe - und gleich darauf geht in ganz London das Licht aus.
Stehen die beiden Ereignisse in einem Zusammenhang? Vor der Öffentlichkeit zunächst verborgen beginnt man in der Geheimorganisation, nach Hintergründen zu forschen - und stößt auf eine beängstigende Möglichkeit, die die Welt für immer verändern könnte: Kann es sein, dass kein Verschlüsselungsverfahren mehr sicher ist?
Seit wir Teil 1 und Teil 2 dieser Serie von Empfehlungen veröffentlicht haben, ist viel passiert auf dem Hörspielmarkt: Tolle Neuheiten sind erschienen, andere Perlen im Bereich der Krimi- und Thriller-Hörbücher haben wir erst jetzt entdeckt. Zeit also für einen neuen Teil mit Vorstellungen von spannenden, witzigen und berührenden Krimi- und Thriller-Hörbüchern, die gleich reihenweise Hörspaß bieten!
Arnold Schwarzenegger wird in der Karriere- und Zielerreichungsliteratur häufig als positives Beispiel genannt: Schon als Kind in Österreich begeisterte er sich für die USA, fing bereits in seinem Heimatland mit Bodybuilding an, schließlich gelang es ihm, auf seinen Traumkontinent überzusiedeln.
Als er irgendwann das Ziel erreicht hatte, größter Bodybuilder der Welt zu werden, versuchte er gleiches als Schauspieler. Es dauerte lange, unter anderem, weil die Branche mit seinem österreichischen Akzent kämpfte, doch er schaffte es bekanntermaßen bis nach Hollywood und in viele ikonische Streifen.
Aber auch das reichte ihm nicht - als Gouverneur von Kalifornien lenkte er anschließend viele Jahre die Geschicke des Landes.
Wie hat er all das geschafft?
Die Urban Fantasy des britischen Comedian McDonnell ist so erfrischend, witzig und skurril, dass ein einzelnes Buch einfach nicht ausreicht. Zum Glück hat der Autor aus "The Stranger Times" mittlerweile eine Trilogie gemacht. Der Inhalt: Die Looser in der Redaktion von "The Stranger Times", einer Zeitschrift, die sich mit Verschwörungsmythen aus aller Welt beschäftigt, bekommen es plötzlich mit wirklichen Monstern zu tun. Der Untertitel des ersten Bandes, "Was, wenn die wirklich seltsamen News die einzig wahren wären?", bringt es schön auf den Punkt.
Natürlich ist der "Oh mein Gott, XY existiert wirklich!"-Plot in der Urban Fantasy Einstiegsvoraussetzung und kommt daher wenig überraschend. Schön - und manchmal zum Brüllen komisch - sind allerdings die Reaktionen der einzelnen Redaktionsmitglieder auf das vermeintlich Unsterbliche und Übermächtige. Natürlich stellt sich heraus, dass auch die Redaktion nicht ganz so mundan ist wie eingangs vorgestellt. Aber vor allem ist das Team aufgrund der jahrelangen Arbeit für die Stranger Times ziemlich abgestumpft und nimmt wirklich nichts mehr richtig ernst ...
Die Zeit zwischen den Jahren ist für viele Menschen eine Zeit der Ruhe und des Innehaltens. Auch wer nicht frei hat, lässt es langsamer angehen, schon allein, weil die Tage kurz sind und das Wetter im Regelfall nicht zu Ausflügen einlädt.
Eine gute Gelegenheit also, es sich zu Hause für einige Stunden gemütlich zu machen und sich eine Pause von der ständigen Reizüberflutung und den Konsumangeboten zu gönnen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Wie genau diese Zeit gestaltet werden kann, verrät Christine Dohler in ihrem Buch mit dem langen Titel "Die weibliche Energie der Rauhnächte - Eine magische Reise für Frauen. Die schönsten Impulse, Rituale und Meditationen für innere Einkehr und Reflexion." Aber nicht nur der Titel, auch das Cover verrät, worum es hier geht- nämlich, sich nach all der Hektik des Jahres mal zurückzulehnen und zu entspannen. Und weil das oft leichter gesagt als einfach so getan ist, gibt die Autorin jede Menge Tipps und Tricks.
Nordrhein-Westfalen besitzt eine sehr rege literarische Szene. Davon bekommen Otto-Normal-Lesende im Regelfall jedoch kaum etwas mit, denn der Literaturbetrieb ist deutschlandweit organisiert: Selbst an der Nordsee stehen Bayern-Krimis in den Regalen der Buchhandlungen, wenn sie die Bestsellerlisten erobern.
Einer, der sich für mehr Sichtbarkeit von Literatur vor der Haustür einsetzt, ist der Steinfurter Autor Matthias Engels. Seit einigen Jahren gibt er Die Sentimentale Eiche heraus. Das Literarische Blatt aus Westfalen, so der Untertitel, präsentiert zwei Mal im Jahr neue Werke von Gegenwartsschriftstellerinnen und -schriftstellern aus dem Großraum Westfalen, und das in höchst eigenwilliger und amüsanter Form. Darauf deutet bereits der Titel hin: Die Sentimentale Eiche ist ein Literaturzitat mit Augenzwinkern. Heinrich Heine hat in seinem berühmten Wintermärchen die Westfalen als "sentimentale Eichen" bezeichnet.
Wie wäre es mit einem klassisch britischem Whodunnit zum Fest? Das muss sich so oder ähnlich der deutsche Autor Christian Humberg gefragt haben, und seine Antwort auf diese Frage ist im Herbst bei Lübbe erschienen.
In "Mord kennt keine Feiertage" wird der clevere Inspektor Smart kurz vor Weihnachten auf eine Insel vor der Küste von Cornwall beordert. Zu spät merkt er, dass aufgrund von Sturm und Schnee jede Hoffnung auf eine rasche Rückkehr vergebens ist - dabei möchte er doch eigentlich nur zu seiner Mildred und mit ihr in aller Ruhe Weihnachten feiern. Ob das noch etwas wird?
Die Chancen auf friedliche Feiertage sinken immer mehr, als das Wetter nicht nur dafür sorgt, dass die Fähre zum Festland den Betrieb einstellt, sondern auch dafür, dass der Handyempfang ausfällt. Smart sitzt in einem alten Herrenhaus, samt Butler, Köchin und Hausmädchen, fest und mit ihm eine ganze Reihe illustrer Gäste.
Die "Lost & Dark Places"-Reihe des Bruckmann-Verlages hat in diesem Jahr erfreulich viel Zuwachs bekommen. Für die einzelnen Bände zeichnen sich jeweils unterschiedliche Autoren verantwortlich. Oliver Hübner, der auch bereits zwei weitere entsprechende Titel verfasst hat, machte sich im sauberen und aufgeräumten Münsterland auf die Suche nach Lost and Dark Places. Für NRW Alternativ ist sein Buch das zweite, das nach Köln hier vorgestellt wird.
Münsterländer dürften sich ob des Buchtitels allerdings verwundert die Augen reiben und fragen: Bei uns gibt es verlassene und verfallene Orte? Tatsächlich: Hübner präsentiert 33 Ruinen, Altbauten und Sagenorte.
Hexen hexen - oder? Klar. Wir alle haben schon einmal davon gehört, dass die Hexen-Bewegung, oftmals ausgehend von den USA, in den letzten Jahren enormen Zuspruch erfahren hat. Dabei geht es für die Männer und Frauen, die sich von der modernen Hexen-Bewegung angezogen fühlen, nicht nur um einen besseren Zugang zur eigenen Natur-Spiritualität, es geht oft auch darum, den eigenen Wünschen und Träumen ein Stück näher zu kommen. Aber wie funktioniert das genau?
Dieser Frage scheint das Buch "Everyday Witchcraft" nachgehen zu wollen. Leider versagt es beim Geben der entsprechenden Antworten.
Dass Köln mehr zu bieten hat als den Dom und die Altstadt, hat sich nicht nur unter Kölnern herumgesprochen. Aber alte, verlassene Gebäude und düstere Sagen? Dafür scheint Köln zu jung, zu modern, zu gefragt.
Manuael Jansen und Bettina Sons treten mit "Lost & Dark Places Köln" den Gegenbeweis an. 33 verschiedene Orte in Köln stellen sie vor, die eigentlich längst vergessen sind.
Manchmal sind die Orte noch komplett erhalten, wie die so genannten Russenhäuser, aber aus politischen Gründen nicht mehr zugänglich; manchmal gibt es nur noch wenige Spuren zu entdecken, wie bei dem ehemaligen Freizeitpark am Rheinufer. Und manchmal sieht man die Orte einfach nicht, obwohl sie schon lange existieren - wie der Konzertsaal in der Kanalisation, der zwar über eine hervorragende Akustik verfügen soll, dessen Besucher während des Musikgenusses auch die Gerüche des direkt daneben fließenden Abwassers aushalten müssen.
Genussradelnde kennen es: Das Ziel einer Radtour hängt oft davon ab, wo genau es sich nach getaner Beinarbeit gut einkehren lässt. Wie schön, dass es nun ein Buch gibt, das Rundtouren gleich mit interessanten Restaurants, Cafés und Lokalen verbindet. Düsseldorf ist für Genussradler ohnehin eine interessante Region, denn die Landschaft rund um die Rheinmetropole ist abwechslungsreich, größtenteils flach und voll von interessanter Gastronomie.
Der Düsseldorfer Lothar Schmidt zeigt 22 verschiedene Radtouren rund um die Landeshauptstadt, die alle als Rundtour konzipiert sind - das heißt, sie starten und enden praktischerweise am gleichen Punkt. Dieser Punkt ist immer ein Bahnhof, damit auch Menschen, die nicht in Düsseldorf wohnen, in den Genuss von Tour und Essen kommen können.
Es gibt Sachen, die sind einfach zeitlos. Sie faszinieren Generationen von Menschen und werden immer weitergegeben. Die griechischen Mythen sind so ein Ding: Erst von den Römern übernommen und dann bis heute nicht nur vielfach verfilmt, sondern auch immer wieder adaptiert. Unsere moderne Popkultur steckt voller Anspielungen, Versatzstücke und Kopien der Sagen und Mythen der Griechen. Vor allem die Fantasy ist voll davon. Was macht den alten Stoff noch heute so faszinierend?
Darauf weiß Autorin Sylvia Seelert auch keine Antwort. Aber sie weiß, wie man die griechischen Mythen klug und hilfreich für all jene aufbereitet, die Lust haben, sich mit dem Thema erstmals näher auseinanderzusetzen.
Was tut ein frisch aus der Haft entlassener Krimineller Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin? Natürlich - er sucht sich einen legalen Job. Denn sonst sitzt er ganz schnell wieder hinter Gittern, so will es die preußische Gesetzgebung. Selbstverständlich gar nicht so leicht für Lebemann und Dieb Felix Blom - zumal er auch noch diverse alte Rechnungen offen hat.
Aber der Reihe nach: Felix Blom ist ein Dieb, das kann er nicht leugnen. Er ist allerdings so gut, dass er noch nie erwischt worden ist. Doch dann stellt ihm jemand eine Falle, und er wandert für mehrere Jahre ins Kittchen. Nur mit Glück wird er in der strengen Isolationshaft nicht wahnsinnig. Doch er weiß bei seiner Entlassung, dass die Berliner Polizei gerade ihn besonders im Auge behalten wird, also darf er vorerst nicht mehr straffällig werden. Um die Auflagen der Haftentlassung zu erfüllen, muss er binnen weniger Tage eine geregelte Arbeit nachweisen - aber wo soll der junge Mann, der außer Stehlen nichts gelernt hat, die herbekommen?
Lust auf Urlaub, aber es ist noch keiner in Sicht? Entspannung, Unterhaltung und das einzigartige Flair der Kanalinseln bietet "Das Schweigen der Klippen", der zweite Band von Autorin Ellis Corbet rund um ein britisch-französisches Ermittlerduo, bestehend aus einer Inselpolizistin und einem Festland-Archäologen.
Der Mordfall greift zugleich ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf: An der Küste der Kanalinsel Guernsey liegt liegt die Leiche einer alten Frau. Die Betreuer des Altenheims haben sie bereits vermisst, aber nicht so weit entfernt vermutet. Auf den ersten Blick sieht es für die herbeigerufene Polizei so aus, als wäre der Tod der dementen Odile ein Unfall gewesen; als hätte die verwirrte alte Dame tragischerweise an der Steilkünste den Halt verloren. Doch wie kam die Dame in ihrem Zustand vom Heim überhaupt dorthin? Und warum finden sich neben ihren noch weitere Fußspuren? Aber wer sollte Grund haben, einer dementen Dame Gewalt anzutun? Was kann eine verwirrte Frau sagen oder wissen, das nicht bekannt werden darf?
Immer Ärger mit den Multiversen ...
Rezension mit Leseprobe!
Immobilienmaklerin Madison May wird während einer Immobilienbesichtigung von einem potenziellen Kunden ermordet. Weil die Karriere der jungen Politikjournalistin Felicity Staples gerade nicht besonders gut läuft und ihr Kollege verhindert ist, fährt sie kurzerhand zum Schauplatz des Geschehens - und findet eine merkwürdige Botschaft an der Wand.
Der Fall beginnt sie zu interessieren, und sie stößt auf weitere Ungereimtheiten. Als sie einen Verdächtigen verfolgt, gerät sie schließlich in eine gefährliche Situation - nur um anschließend festzustellen, dass sie sich offenbar nicht mehr in der Welt befindet, in der sie sich vor wenigen Augenblicken noch befand. Alles ist mit einem Mal ähnlich, aber nicht gleich: Statt zwei lebt nur noch ein Kater in ihrer Wohnung, und ihr lethargischer Freund scheint gänzlich neue Hobbies entwickelt zu haben.
Die sympathische Österreicherin Doris Flury ist nicht nur Ernährungswissenschaftlerin, sondern auch sehr erfolgreiche Bloggerin. Was bei ihr vor Jahren als unkomplizierte Rezeptesammlung begann, ist heute einer der erfolgreichsten veganen Blogs im deutschsprachigen Raum. Ihre Videos, Texte und Bilder machen nicht nur im Netz Lust darauf, einfach mal mit dem Kochen loszulegen, sondern auch in Buchform: Nach „Eat Good Vegan Food“ von 2021 folgt in diesem Frühjahr „Eat Good Vegan Beauty Food“, bei dem die Autorin den Fokus mehr als zuvor auf gesunde Zutaten legt.
Noch vor einigen Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen, alte Bücher von mir einfach von vorne bis hinten noch mal zu lesen – ich kannte doch die Geschichte bereits! Dabei gibt es viele Bücher, gerade aus meiner Kindheit und Jugend, die ich damals sehr geliebt habe, und die auch heute noch Ehrenplätze in meinem Bücherregal einnehmen. Vielleicht, so dachte ich, taugten die alten Klassiker noch als Inspiration, ein Absatz daraus als Zitat oder ein Kapitel zum Wecken von Erinnerungen. Aber das ganze Werk nochmal lesen – nein, das kam für mich nicht in Betracht.
Ein Album voller Atmosphäre, Elektronik und angenehmer Überraschungen: "Time Stands Still" ist ein Werk für alle, die gerne träumen.
Es ist wohl eines der bekanntesten Mottos für den Winter: Time stands still. Und auch wenn der coronabedingte Stillstand der letzten Jahre mittlerweile überwunden scheint, so passieren im Winter doch auch ganz traditionell einfach weniger Dinge.
Kein Wunder also, dass auch die Musik auf dem neuesten, dem neunten, Werk der Münchener Mittelalter-Elektroniker von Qntal vorzüglich zu der ruhigen Jahreszeit passt.
Ostwestfalen-Lippe (OWL) - die Region im Nordosten von NRW ist heute vor allem als hügeliges Urlaubsland bei Wanderern und Radfahrern bekannt, nicht unbedingt als Ort spektakulärer Verbrechen. Genau die jedoch hat der Gütersloher Johannes Glaw jedoch in langwieriger Archivarbeit im gesamten Kreis ausgegraben. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis verrät, dass die Schauplätze dieses Sachbuchs unter anderem Gütersloh, Detmold, Wiedenbrück und Rheda umfassen. Das Ergebnis sind "30 spektakuläre Kriminalfälle aus fünf Jahrhunderten" wie der Untertitel anpreist. Besitzt das malerische OWL also auch eine dunkle Seite?
Lust auf eine große Portion Fernweh? Wenn die Ferne dabei auch in der Nähe liegen darf, dann ist "Zweirad Glück" vielleicht genau das richtige - zumindest für alle, die in ihrer Freizeit gerne neue Orte auf zwei Rädern entdecken. Mit diesem Buch geht es quer durch Deutschland, zu den (von den Autoren subjektiv ausgewählten) einhundert schönsten Radtouren des Landes. Da ist von der Nordsee bis zu den Alpen, von der niederländischen Grenzregion bis zum Erzgebirge alles dabei. Viele Fotos und kurze Texte geben Einblicke in die unterschiedlichen Radrouten. Unterschiedlich ist hier ein gutes Stichwort, denn die Touren gehen von der nur wenige Kilometer langen Stadtrundfahrt oder dem Halbtagesausflug bis hin zur sportlichen Wochentour. Klassiker wie der Mosel-Radweg finden sich genauso wie der eine oder andere Geheimtipp.
Lust auf einen rasanten Zeitreise-Trip? Willkommen im Paradox Hotel!
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist es Wissenschaftler*innen gelungen, Zeitreisen möglich zu machen - und der amerikanischen Regierung, daraus Profit zu schlagen. Im weltweit einzigartigen Paradox Hotel dürfen alle, die es sich leisten können, einen Trip in die Vergangenheit buchen. Damit die (ultrareichen) Besuchenden aus der Zukunft in der Vergangenheit nichts kaputt machen oder den Zeitstrom beschädigen, wachen staatliche Zeitreise-Agenten über jeden Trip. Einige Jahre scheint alles glatt zu laufen, bis sich herausstellt, dass alle, die zu viele Zeitreise-Trips hinter sich haben, mehr und mehr geistig verfallen, bis sie schließlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr auseinanderhalten können. Schlussendlich werden sie zu Pflegefällen, die nicht mal mehr sprechen können. Ein solches Schicksal droht auch der ehemaligen Zeitreise-Agentin January Cole.
Im sechsten Fall für die Detektei Strike & Ellacott tauchen die beiden Londoner Privatdetektive in die Welt der Jugend- und Internetkultur ein, und das auf über 1.300 Seiten. Dicke Schmöker waren die Krimis von J.K. Rowling alias Robert Galbraith schon seit dem ersten Band, aber der neueste Streich setzt seitenmäßig noch mal eine Portion oben drauf. Wer Lust hat, richtig tief in Internet-Chats, Fandom und alternative Lebensentwürfe einzutauchen, der ist hier richtig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden setzt Rowling weniger auf Spannung als auf das gründliche Ausleuchten einer toxischen Umgebung.
Chinesisches Essen kommt immer mit Huhn oder Ente daher? Von wegen! Kochbuchautor Jonas Cramby zeigt in seinem großformatigen Werk, dass das Land der Mitte in Sachen pflanzenbetonter Ernährung viel mehr zu bieten hat als der China-Imbiss um die Ecke.
"China vegetarisch" ist das neue Standardwerk für alle, die mit Gemüse, Nudeln, Reise, Tofu und Co. echt asiatisch kochen möchten.
Um sich auf dieses Geschmacks- und Kulturerlebnis ganz einlassen zu können, sollte man aber, bevor man den Kochlöffel schwingt, über die richtigen Zutaten und die passenden Küchenutensilien verfügen. Sinnvollerweise beginnt der Autor sein Werk genau mit zwei Kapiteln zu diesen Themen. Beides bekommt man wohl am besten im Asia-Laden oder im Internet. Der mitteleuropäische Standardsupermarkt hat jedenfalls nur einen Bruchteil der erforderlichen Zutaten im Regal.
Das schreckt nicht? Wunderbar! Dann herzlich willkommen zu neuen, vegetarisch-veganen Genüssen!
Bereits der Titel macht neugierig: Herzstücke abseits der bekannten Wege? Gibt es die im Münsterland überhaupt noch?
Aber ja! Autorin Marta Latour und Fotograf Rüdiger Vierhaus haben sich auf eine etwas andere Reise durch das Münsterland gemacht und sind dabei auf 100 interessante Ausflugsorte gestoßen. Vorgestellt werden Hotels, Gärten, Läden, Parks und weitere Erholungs- und Genussmöglichkeiten. Viele von ihnen stehen so garantiert in keinem anderen Reiseführer.
Da gibt es zum Beispiel den singenden Stadtführer in Münster, das Hotel im alten Zugabteil in Steinfurt oder die Aussichtsplattform auf dem Sendemast in Reken. Dazu werden Läden wie der Otmar-Pommeswagen, das Café Blumenkränzchen oder das Fabula in Tecklenburg vorgestellt, die alle ihrem Namen besondere Ehre erweisen.
Wir alle nutzen das Internet täglich - du zum Beispiel gerade, wenn du diese Buchrezension auf NRW Alternativ liest. Danach bestellst du dir ja vielleicht das Buch mit wenigen Klicks. Anschließend checkst noch deine Social Media Accounts oder liest die News Feeds deiner Wahl. Abends schaust du noch Videos, zoomst oder skypst mit Familie und Freunden und hörst zum Einschlafen ein Hörbuch auf einem der digitalen Streamingportale.
Natürlich fallen bei diesen digitalen Aktivitäten jede Menge Daten an. Dir ist klar, dass die jeweiligen Anbieter diese Daten irgendwie sammeln, und ab und zu stolperst du über die Warnungen von Menschen, die möchten, dass deine Daten besser geschützt werden oder du liest etwas davon, dass Hacker wieder mehrere Millionen Zugangsdaten erbeutet haben. Aber was da im Netz genau passiert, kannst du kaum beurteilen. Ist auch nicht so wichtig, denkst du. Aber - stimmt das?
Markus Winter ist Autor, Hörspielproduzent und Musiker. In den letzten Jahren veröffentlichte er mit der Band Hertzton drei Alben, aber seit 2021 ist er solo als Winter unterwegs. Vor kurzem erschien nach dem Debüt "Pale Horse" sein zweites Album.
"Looking Back" ist genauso melancholisch wie der Name vermuten lässt, besitzt aber auch Goth-Rock-Elemente. Wie das Cover bereits andeutet, ist es für ein breites Publikum produziert. Winter hat damit definitiv
Chancen, auch im Sommer gehört zu werden.