Mindener Reenactormesse

Verkäuferin im Gespräch auf der 6. Internationalen Reenactormesse Minden.
Auf der 6. Mindener Reenactormesse konnten Geschichtsbegeisterte aller Epochen fündig werden.

Am 30. September und 1. Oktober durfte wieder historisch eingekauft werden. Das einzigartige Messekonzept fand erneut auf dem Mindener Freizeitareal "Kanzlers Weide" ein Zuhause und zog tausende Historienfans und Mittelalterbegeisterte aus ganz NRW und dem Umland an.

Wobei man das mit dem Anziehen durchaus wörtlich nehmen konnte, denn viele der Händler verkauften historische Kleidung und passende Accessoires. Die Stände auf der 6. Internationalen Reenactormesse boten aber noch vieles mehr: Von Fellen über Taschen, Schmuck und Haushaltsgegenständen bis hin zu Werkzeugen, Büchern, Waffen und sogar historischem Briefpapier. Von der Frühzeit bis ins 20. Jahrhundert hinein konnten Geschichtsbegeisterte stöbern, sich inspirieren lassen, feilschen und kaufen. Ganz egal, ob Geschichtsdarsteller, Mittelaltermarktgänger oder interessierter Laie - bei dem bunten Warenangebot aus vielen verschiedenen Ländern konnte jede*r mit Lust auf Geschichte etwas nach seinem Geschmack erstehen. Besonders gut vertreten waren in diesem Jahr das frühe und das späte Mittelalter - Epochen, in die es auch viele Reenactor mit ihrer Darstellung zieht.

Reiterin auf Knappstrupper auf der Reenactormesse Minden.
Beeindruckend: Die "Hohe Schule" des Reitens präsentierte ein Knabstrupper-Gestüt.

Für die fairen sechs Euro Eintritt konnten die Besucher außerdem verschiedenste Auftritte erleben. Die Bandbreite der der Darbietungen entsprach auch hier dem multiepochalen Ansatz der Messe: Piratenlieder, Historische Reitkunst auf Knappstrupper-Hengsten, Mittelalterliche Spielleute, Samurai, einen Armeedrill im Jahr 1812, den Einsatz einer mittelalterlichen Belagerungsmaschine oder eine Tavernenschlacht  - hier gab es einfach keine Grenzen.

Dekoration auf der Reenactormesse Minden.
Liebevoll dekoriert: Viele Stände auf der Reenactormesse hätten auch im Museum ihren Platz gefunden.

Während man bei gewöhnlichen Mittelaltermärkten nur eine Epoche erleben kann, konnte man in Minden ganz bequem von einer Zeit in die nächste reisen, ohne den Ort wechseln zu müssen. Wie immer kam die Moderne etwas zu kurz, was aber auch daran liegen mag, dass die Zahl der Darsteller hier nur klein ist. Im Außenbereich der Messe mit seinen typischen Marktständen ging es etwas weniger authentisch zu, dafür gab es hier reichlich Essen und Trinken - und leider auch jede Menge Matsch, denn am Freitag und Samstag regnete es ausgiebig.

Offizier um 1812 auf der Mindener Reenactormesse
Dieser Mann präsentierte anschaulich das Armeeleben um 1812: Schicke Uniformen, stetiger Drill und Kampf gehörten zum Alltag.

Besonders erfreuten die zahlreichen internationalen Stände mit historischen Repliken, die man in dieser Vielfalt nirgendwo anders findet. Die Messe hat in dieser Hinsicht eine schöne Entwicklung mitgemacht: Weg von den allgegenwärtigen Räucherstäbchen und bedruckten Tüchern hin zu mehr Vielfalt für die Zielgruppe, die im Namen genannt wird, die Reenacter. Doch auch für Interessierte ohne Geschichtsbezug bot die Messe tolle Erlebnisse - nicht zuletzt durch die darstellenden Gruppen. Und wer einfach nur Plastikfreies und Handgemachtes einkaufen wollte, war hier ebenfalls an der richtigen Adresse.

Bitte weiter so, Minden!

Hier geht es zur offiziellen Veranstaltungswebseite.

 

Die NRW-Alternativ-Bildergalerie zur 6. Internationalen Reenactor-Messe: