Brisinga: Visa Nornir

Psychedelic Folk: "Visa Nornir" von Brisinga
Psychedelic Folk: "Visa Nornir" von Brisinga

Wenn es draußen grau, nass und windig ist, dann haben wir nicht nur November, dann ist auch wieder genau die richtige Zeit, um es sich mit passender Musik, Tee und einem guten Buch zu Hause so richtig gemütlich zu machen. Aktueller Tipp für die Musik zu Kerzenschein und Kuscheldecke: "Visa Nornir" von Brisinga. Das Album erschien bereits im Sommer, passt aber ganz hervorragend auch in die kalte Jahreszeit.

"Visa Nornir" ist das Debütalbum einer jungen Folkband aus Essen, die nach mehreren Jahren Liveerfahrung auf Mittelaltermärkten, bei Festivals und Lesungen im In- und Ausland jetzt auch ein eigenes Album herausgebracht hat. Ihre mystisch-historischen Klänge verwandeln auch das heimische Wohnzimmer in einen verwunschenen Wald.

 

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen waren die Musikerinnen noch ein Trio, mittlerweile beweisen sie, dass Brisinga auch als Duo hervorragend funktioniert. Wechselnde Gastmusikerinnen unterstützen die Bühnenpräsenz. Als "Psycheldic Folk" beschreiben Brisingirls, wie sie sich selbst nennen, ihren Sound. Die eigens komponierten Klänge bewegen sich irgendwo zwischen dem Sound, den bekannte Paganfolker wie Omnia  produzieren, und einem leichteren, spielerischen Zugang zum Genre, den vor allem die Harfenklänge und der Gesang prägen.

 

Die Instrumentierung ist bei Brisinga so vielfältig wie ihre Musik: Verschiedene Flöten, Harfe, Drehleier und der Ein- und mehrstimmige Gesang ergeben eine bunte, gefällige  Mischung. Den Musikerinnen gelingt es mit Leichtigkeit, ihre Zuhörer in fremde Welten zu entführen. Auch auf der CD hört man die große Spielfreude und die - vor allem für ein Erstlingswerk - besondere Qualität der Songs. Das verwundert nicht, wenn man weiß, dass hier nur studierte Musiker am Werk sind.

Dazu passt, dass es vor allem die eigenwilligen Kompositionen sind, die beim Hören eine ganz eigene Kraft entfalten. Besonders stark: Das hypnotische "Sina Ja Mina", das surreale "Eden" und das  melancholische "Modir Min".

Für Pagan-Folk-Fans ist die Platte mit Sicherheit den Kauf wert. Alle anderen, die - nicht nur im trüben November - ruhige, aber dennoch kraftvolle Weltmusik mögen, dürfen ebenfalls getrost zugreifen.

 

Brisinga haben (noch) keine Homepage. Kontakt zur Band und Informationen über zukünftige Auftritte gibt es über die bandeigene  Facebook-Seite oder direkt per E-Mail.

"Visa Nornir" kostet 15 € plus Versand.