Aktionstage Ökolandbau NRW: Viel los trotz Corona

Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser eröffnete mit ihrem Besuch auf dem Biohof die Aktionstage Ökolandbau NRW. (Bild: obs/LVÖ NRW/TK-SCRIPT)
Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser eröffnete mit ihrem Besuch auf dem Biohof die Aktionstage Ökolandbau NRW. (Bild: obs/LVÖ NRW/TK-SCRIPT)

Noch bis zum 20. September laden Biohöfe in ganz Nordrhein-Westfalen mit unterschiedlichen Aktionen alle Interessierte zum Besuch ein. Das Ziel: Einfach mal kennenlernen. Ökolandbau bedeutet eine umweltfreundlichere und tiergerechtere Landwirtschaft und bietet darüber hinaus jungen Landwirten gute Chancen, auch kleinere Familienbetriebe in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Viele Menschen wissen, dass Bio-Produkte unter strengen Regeln produziert werden, aber wie genau sieht das auf den Höfen aus?

Hofaktionen für Kinder, Erwachsene und Gruppen

Um sich davon ein Bild zu machen, laden die Aktionstage Ökolandbau NRW auch in diesem Jahr wieder Menschen ein, Bio-Höfe zu besuchen und dort Mensch und Tier kennenzulernen.

 

Großes Interesse der Kundinnen und Kunden sowie die Bereitschaft der Ökobetriebe, ihre innovativen Konzepte zu erklären, sind Motivation und Erfolg der NRW-Aktionstage, erläutert der Vorsitzende der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V., Jan Leifert; "Das Interesse an Bio-Produkten aus der Region ist in Corona-Zeiten nochmal deutlich gestiegen. Und viele Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern folgen dem Leitbild der Transparenz und geben während der Aktionstage ihren Besuchern Einblicke in den Alltag des Ökolandbaus."

 

Vom 5. September bis zum 20. September finden die Aktionstage Ökolandbau NRW statt. Trotz Corona-Pandemie haben sich zahlreiche Bio-Bauern aus NRW entschlossen, die seit Jahren beliebte zweiwöchige Info-Kampagne auch in diesem Jahr stattfinden zulassen. Landesweit öffnen ökologisch wirtschaftende Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe ihre Hoftore für große und kleine Besucher.

In diesem Jahr hat die Infokampagne verständlicherweise einen anderen Charakter als in den Vorjahren. So finden die meisten der beliebten Hoffeste, die in den vergangenen Jahren oftmals mehrere tausend Besucherinnen und Besucher anlockten, nicht statt. Stattdessen haben sich viele Bio-Höfe und Bio-Gärtnereien originelle Aktionen einfallen lassen, um Besucherinnen und Besuchern  unterhaltsam und informativ den Ökolandbau nahezubringen. Es gibt Hofführungen, Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer oder Hofaktionen rund um die aktuelle Obsternte.

 

Auf www.oekolandbau-nrw.de ist eine Übersicht aller geplanten Events einsehbar. Hier lassen sich auf einer Karte alle Höfe in der Nähe finden. 

Hintergrund: Noch immer zu wenig Öko-Landbau in NRW

Politisch ist mehr Öko-Landbau dringend geboten. Rund sieben Prozent der Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe in NRW bewirtschaftenaktuell  sechs Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nach Öko-Richtlinien. Bundesweit sind es immerhin bereits 9,7 Prozent. Aber Zielvorgaben aus Berlin und Brüssel liegen für 2030 bei mindestens 20 Prozent der Fläche.

 

Jan Leifert möchte sich mit dem bisher Erreichten jedenfalls nicht zufriedengeben: "Der Ökolandbau bietet Antworten auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Der Umbau der Landwirtschaft ist zwingend notwendig, wenn wir Klimawandel und Verlust der Biodiversität ernst nehmen. Die Menschen an Rhein und Ruhr zeigen mit ihrem Einkaufsverhalten, dass sie mehr Bio-Produkte wollen und verstanden haben, dass wir unser Verhalten ändern müssen."