Hamburg – aber günstig!

Ansicht von Hamburg in der Dämmerung.
Hamburg ist zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit eine Reise wert.

Die Millionenstadt im Norden Deutschlands ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Hier gibt es Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten für alle. Aber die zahlreichen Touristen bringen über das Jahr verteilt auch viel Geld in die Elbmetropole, weshalb zahlreiche klassische Sehenswürdigkeiten sehr teuer sind. Dabei kann man auch ohne großes Finanzpolster in Hamburg viel erleben – man muss nur wissen, wo. NRW Alternativ stellt die besten kostenlosen und kostengünstigen Sehenswürdigkeiten der Elbmetropole vor – natürlich mit allen nötigen Links.

Anreise: Möglichst günstig nach Hamburg

Statt mit dem Auto in die Großstadt zu fahren, bietet sich die Anreise mit der Bahn an. Von Nordrhein-Westfalen aus ist das Angebot an Verbindungen groß, und weil die Fernzüge zwischen Bremen und Hamburg kaum halten, ist die Fahrtzeit oft schneller als mit dem Auto. Wer rechtzeitig bucht und zeitlich ein wenig flexibel ist, zahlt im Regelfall weniger als bei einer Autofahrt. Die oftmals horrenden Parkgebühren und den Stress der Einfahrt in eine Großstadt spart man sich außerdem. Einmal angekommen, bietet sich ein Ticket für den Nahverkehr ohnehin an – die Öffis in Hamburg sind hervorragend ausgebaut und man kommt zügig überall hin.

Gratis an den Landungsbrücken

Wegweiser an einer Hamburger Straße.
Wo soll es hingehen? Hamburg bietet zahlreiche Ausflusziele und Sehenswürdigkeiten.

Hier spazieren zu gehen und auf die Elbe zu blicken, das gehört zu jedem Hamburg-Urlaub einfach dazu. Die Landungsbrücken sind auch Startpunkt für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Und auch, wenn die zahlreichen Ausrufer anderes suggerieren: Es muss nicht immer eine der verhältnismäßig teuren Hafenrundfahrten sein. Von hier aus lässt es sich nämlich auch gratis eine Fähre besteigen, denn die gehören zum öffentlichen Nahverkehr. Damit geht es entweder die Elbe hinunter oder auf die gegenüberliegende Flussseite, von der aus man einen schönen Blick auf die Hamburger Innenstadt hat. Am meisten sieht man auf der Linie 62.

Einfach mal tunneln

Wer keine Lust auf die Bootstour hat, kommt auch noch auf andere Art und Weise auf die gegenüberliegende Elbseite: Durch den Alten Elbtunnel. Westlich der Landungsbrücken gibt es einen wunderschönen alten Jugendstil-Tunnel, der die beiden Stadtteile über die Elbe hinweg miteinander verbindet. Dessen Benutzung ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad möglich und komplett gratis. Einmal unter der Elbe durchtunneln geht überraschend schnell und ist ein echtes Erlebnis. Auf der anderen Seite wartet eine tolle Aussicht auf die Landungsbrücken.

Zu Besuch in der Elphi

Gebäudeansicht von Hamburg mit Elphi.
Beeindruckend: Die Hamburger Elphi bietet nicht nur von aussen, sondern auch von innen spektakuläre Ansichten.

Nicht weit von den Landungsbrücken wartet ein beeindruckendes Gebäude: Die neue Elbphilharmonie. Im Eingangsbereich gibt es bei den freundlichen Menschen am Schalter bis in die Nacht hinein gratis sogenannte Plaza-Tickets. Wer sicher zur Wunschzeit hineinkommen möchte, kann die Tickets auch online vorreservieren, das kostet allerdings 2 € pro Ticket (Stand 2023). Mit diesem Ticket kommt man zwar nicht bis in die Konzertsäle, aber auf die Elphi-Plaza – eine überdachte Freiluft-Aussichtsetage, von dem aus man in jede Richtung eine tolle Sicht auf Hamburg hat. Der Wind, der hier oben meistens weht, ist ebenfalls gratis ;)

Auf dem Weg zur Plaza oder zurück kann man überdies in die Störtebecker-Bar einbiegen. Hier gibt es die Biere der gleichnamigen Marke zu gehobenen, aber nicht überteuerten Preisen in edlem Ambiente. Die Aussicht auf den Hamburger Hafen ist zudem die gleiche wie auf der Plaza, aber in der Bar sitzt man zu jeder Jahreszeit warm, gemütlich und trocken.

Kostenlose Erlebnisse in der Hamburger City

Der Michel

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist die St.-Michaelis-Kirche oder kurz: der Michel. Sie kann gratis besichtigt werden, und ein Besuch lohnt sich: Die barocke Kirche ist, obwohl natürlich evangelisch, von außen wie von innen äußerst prunkvoll.

Innenansicht der Hamburger St.-Michaelis-Kirche.
Barocke Überraschung und weit mehr als nur der bekannte Aussichtsturm: Der Michel in Hamburg.

Das Hamburger Rathaus

Ansicht des Hamburger Rathauses mit Innenhof
Schon der Innenhof ist beeindruckend: Das Hamburger Rathaus ist mehr als nur ein Verwaltungsgebäude.

Ebenfalls sehr prächtig anzusehen ist das Hamburger Rathaus. Das repräsentative Gebäude liegt direkt neben der Binnenalster. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stile des Historismus erbaut, das heißt, das sich in seiner Architektur verschiedene historische Stile spiegeln – die allesamt auf Pomp und Pracht setzen. Kein Wunder, dass die offizielle Hamburger Tourismus-Seite von einem Schloss in der Innenstadt spricht. Da das Rathaus öffentlich ist, kommt man nicht nur in den Innenhof, sondern auch gratis ins Gebäude hinein.

In die einzelnen Flure gelangt man allerdings nur mit einer der stündlich stattfindenden Führungen (Stand 2023: 5 € pro Person).

Offene Tür im Hamburger Rathaus.
Jeder Tag ist hier ein Tag der offenen Tür: Das Hamburger Rathaus besticht auch von innen mit historischen Details.

Hamburg in Grün: Unter Bäumen

Ein Spaziergang an der Alster (Binnen- und Außenalster) ist zu jeder Jahreszeit wunderschön und natürlich gratis. Vom ersten warmen Frühlingstag bis in den Herbst hinein kann man am Ufer entlanglaufen oder auf einer der zahlreichen Bänke Platz nehmen und dabei den Wassersportlern auf der Alster zusehen. Auch der wunderschöne und riesige Park Planten un Blomen, der auf den ehemaligen Wallanlagen entstanden ist, erhebt keinen Eintritt.

Friedhof und Park in Ohlsdorf

Etwas außerhalb gibt es auch noch einen sehr lohnenswerten Park, der ebenfalls einen Tagesausflug Wert ist: Der Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf ist nicht einfach nur eine Ruhestätte, sondern eine Parkanlage, die so weitläufig ist, dass sogar Straßen, Buslinen und ein Naturlehrpfad hindurchführen.  Wer Glück hat, kann hier sogar mitunter Rehe beobachten, was nur auf den ersten Blick verwundern mag, denn der Ohlsdorfer Friedhof ist größer als der New Yorker Central Park. Über 220 Engelsstatuen sind noch hier dort zu finden.

Berühmte Hamburger Persönlichkeiten wie Roger Willemsen, James Last und Hans Albers sind hier ebenso begraben wie Loki und Helmut Schmidt. Wer Lust hat auf thematische Spaziergänge findet auf der Seite des Ohlsdorfer Friedhofs verschiedene Tourenvorschläge, auch einen zu den Gräbern von Berühmtheiten. Ach ja, fast könnte man es vergessen: Beerdigt wird hier übrigens auch noch.

Stadtspaziergänge

Die HafenCity, der neueste Stadtteil von Hamburg, ist noch immer im Entstehen. Dort findet man nicht nur viele kostenpflichtige Attraktionen, sondern auch interessante Architektur. Es lohnt sich, einfach mal durch die Straßen zu spazieren und das Flair von alten und neuen Gebäuden und dem immer wieder auftauchenden Wasser auf sich wirken zu lassen.

Gleiches gilt für die berühmte Speicherstadt: Auch hier muss es nicht immer der recht kostspielige Ausflug per Boot durch die Fleete oder der Besuch von oft überlaufenen Museen und Sehenswürdigkeiten sein. Ein entspannter Bummel durch die Gassen verrät ebenfalls spannende Details. Hamburg Tourismus hat sogar einen Vorschlag für den Spaziergang, der HafenCity und Speicherstadt miteinander verbindet. 

Schlösserkette vor der Hamburger Speicherstadt.
Ein Spaziergang in der Speicherstadt bietet ganz individuelle Ein- und Ausblicke auf das Weltkulturerbe.

Kostengünstig: Hamburg für alle mit (kleinem) Budget

Wer im Urlaub die Hansestadt besucht, bringt mit Sicherheit auch ein wenig Geld mit. Es müssen ja nicht immer die teuren Sehenswürdigkeiten wie das Hamburg Dungeon, eine Hafenrundfahrt oder das Miniatur-Wunderland sein. Im Folgenden listen wir einige Attraktionen auf, die nicht teuer sind, aber viel Spaß machen.

Schiff ahoi!

Wer an den Landungsbrücken eines der dort liegenden historischen Schiffe besichtigen will, kann zum Beispiel das ehemalige Frachtschiff Rickmer Rickmers besuchen. Für aktuell sechs Euro pro Person (Stand 2023) darf man sich eigenständig auf dem Schiff aus dem 19. Jahrhundert bewegen und erfährt eine Menge über die Geschichte dieses Schiffs wie auch der Frachtschifffahrt generell. Zusätzlich locken wechselnde Sonderausstellungen. Etwas teurer, aber mit wunderbar nautischer Atmosphäre, ist das dazugehörige Bordrestaurant.

Essen und Trinken an den Landungsbrücken

Zugegeben, mitten im Touri-Trubel ist Verpflegung teuer. Warum sich dann nicht mal etwas Besonderes gönnen? Statt des Fischbrötchens auf die Hand und des Coffee to go kann man direkt an der Elbe an originellen Orten einkehren – zum Beispiel, östlich in Richtung Elphi, auf einem alten Feuerschiff. Das heißt übrigens nicht so, weil es mal gebrannt hat, sondern weil seine ursprüngliche Bestimmung die eines mobilen Leuchtfeuers war.

Auf dem Feuerschiff lässt es sich in familiärer und maritimer Atmosphäre je nach Geschmack und Tageszeit Kaffee oder Bier trinken – die wunderschöne Aussicht auf die Elbe gibt es gratis dazu. Wer über ein etwas höheres Budget verfügt, kann auf dem Schiff sogar übernachten.

Zum Untertauchen: Das U-Boot-Museum in Hamburg

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten im Hamburger Hafen gehört auch ein altes russisches U-Boot. Die U-434 liegt in Laufweite hinter den Landungsbrücken in St. Pauli, ganz in der Nähe des Fischmarktes. Wer ein Ticket für den Nahverkehr besitzt, kann auch mit der Fähre anreisen: Die berühmte Linie 62 der Hadag hält an der Station Altona, Fischmarkt ganz in der Nähe.

Für den Zugang zum U-Boot zahlen Erwachsene 9 Euro, die Fotoerlaubnis (1 Euro) und die Führung (5 Euro) kosten extra. Aber es lohnt sich: Die Atmosphäre in einem U-Boot ist nicht nur für Technik-Fans einzigartig. Nur wer Angst vor engen Räumen hat, sollte die U-434 besser nicht besichtigen ...

Kramer-Witwen-Wohnung

Bild einer altertümlichen EInrichtung vor zwei Fenstern.
Gemütlich und sehr, sehr klein: Eine Witwen-Wohnung von anno dazumal.

Direkt an der berühmten Michaelskirche (siehe oben) gibt es in einer pittoresken Seitengasse ein kleines Juwel, das für den Eintrittspreis von 2,50 € (Stand 2023) entdeckt werden kann: Eine einst als Seniorenwohnung genutzte Mini-Wohneinheit aus dem 17. Jahrhundert.

Früher gab es an dieser Stelle eine ganze Reihe davon, bis heute ist noch eine von ihnen im Originalzustand erhalten. Die Möbel stammen zwar aus dem 19. Jahrhundert, tun dem urigen Gesamteindruck aber keinen Abbruch. Um in die Wohnung zu gelangen, muss man durch eine Gasse, in der kleine Geschäfte, ein Teekontor und ein Restaurant zusätzlich das Flair vergangener Zeiten verströmen. Auch wer die Witwen-Wohnung nicht besucht, kann in der Gasse in vergangene Zeiten eintauchen.

Internationales Maritimes Museum

Im schicken neuen Hafenviertel Hamburgs wartet eine Attraktion auf die Besuchenden, die vor allem bei Regenwetter eine echte Alternative zum Freiluftbummel darstellt: Das internationale Maritime Museum, stilecht in einem alten Speicher untergebracht, bietet auf neun Etagen – die hier natürlich Decks genannt werden – alles zum Thema Schifffahrt. Und „alles“ ist nicht übertrieben: Tausende von Exponaten zeigen Navigation auf See, verschiedene Schiffstypen, Ausrüstung, Bekleidung, Unterbringung und das tägliche Leben auf allen möglichen Schiffstypen im Laufe der Jahrhunderte.

Die Ausstellung ist dabei so hübsch in Szene gesetzt, so gemütlich beleuchtet und so spannend erzählt, dass man gerne mehrmals zu Besuch kommt – denn an einem Tag ist es schwer, die schiere Anzahl an Themen und Exponaten zu sehen. Ganz billig ist das Erlebnis leider nicht: 15 Euro kostet eine reguläre Eintrittskarte (Stand 2023). Aber dafür ist man dann auch wirklich einen ganzen Tag beschäftigt und hinterher richtig platt von all den Eindrücken. Und wer vorher sagt, dass er mit Schifffahrt und Booten nicht viel anfangen kann, wird hier eines besseren belehrt: Aus dem Maritim Museum kommt wohl niemand heraus, ohne sein ganz persönliches Lieblingsstück gefunden zu haben.

Gewürzmuseum

In der Speicherstadt warten viele interessante, aber oft nicht gerade preisgünstige Attraktionen. Wer es billiger (und gemütlicher) haben möchte, kann zum Beispiel dem Gewürzmuseum einen Besuch abstatten: Die private Ausstellung widmet sich dem, was einstmals unter anderem in der Speicherstadt gelagert wurde: den Gewürzen. In wohlriechendem Ambiente gibt es für fünf Euro Eintritt schlaglichtartig jede Menge über Gewürze und ihren Gebrauch zu erfahren. Viele der vorgestellten Gewürze kann man an der Probierstation anschließend testen und gegebenenfalls käuflich erwerben.

Blick auf die Hamburger Speicherstadt.
Die Speicherstadt bietet Attraktionen für jeden Geldbeutel. Der Spaziergang hindurch ist gratis.

Wo gut und günstig essen?

Schild mit der Aufschrift: Ti Breizh
Frankreich in Hamburg: Das Ti Breizh

Natürlich ist Hamburg voller Möglichkeiten zum Essen und Trinken. Gemütliche Cafés und urige Kneipen gibt es genauso wie große Ketten. Etwas Besonderes und dazu gar nicht teuer ist zum Beispiel das Ti Breizh, eine bretonische Creperie gegenüber der Speicherstadt. In einem Kaufmannshaus aus dem Jahr 1700 werden bretonische Spezialitäten wie Crepes, Suppen, Salate und Galettes serviert. Die Angestellten sprechen selbstverständlich französisch, und das Essen ist bodenständig, aber köstlich.

Wo übernachten?

Hamburg hat Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. In der Touristenstadt von Weltrang ist es allerdings vor allem im Zentrum nicht gerade günstig. Wer bereit ist, morgens erst zwanzig Minuten mit der Bahn in die Stadt zu fahren, kommt deutlich billiger weg. Ab und zu lassen sich auch über AirBnB noch preiswerte Zimmer finden. Am günstigsten sind generell die Mehrbettzimmer in den Hostels.

Wenn es etwas mehr kosten darf: Das Motel One Hamburg Fleetinsel mit seinen über 400 Zimmern liegt zentral zwischen Landungsbrücken und Jungfernstieg. Die Zimmer sind klein, aber komfortabel, der Preis ist für die Lage günstig und das Frühstücksbuffet punktet mit vielen frischen Zutaten sowie zahlreichen veganen Optionen.


 

NRW Alternativ wünscht viel Freude in Hamburg!