Von wegen nur Skifahren: Winterberg hat auch im Sommer viel zu bieten

Ausblick ins Tal von einem Wanderweg in Winterberg
Schöne Ausblicke, tolle Wanderstrecken und jede Menge Grün: Das und mehr bietet Urlaub in Winterberg im Hochsauerland.

Für einen erholsamen Kurzurlaub eignet sich das Sauerland hervorragend. Aus ganz Nordrhein-Westfalen sehr gut zu erreichen, bietet es mit seinen Bergen, Talsperren, Heiden und Wäldern eine Landschaft, die man in unserem Bundesland nicht noch einmal findet. Kaum eine Stadt im Sauerland ist allerdings so auf Feriengäste eingestellt wie Winterberg.

Der bekannte Wintersportort hat mehr zu bieten als Abfahrten und Apres-Ski. Auch im Frühjahr, Herbst und Sommer lässt sich hier ein abwechslungsreicher Kurzurlaub verbringen.

 

Alle, denen es im Sommer schnell zu heiß wird, bietet Winterberg mit seinen rund 800 Höhenmetern ein etwas kühleres Klima als der Rest des Bundeslandes. Im Herbst lockt der Wald mit bunten Blättern und der blühenden Heide, und im Frühjahr sprießt überall frisches Grün.

Mann auf Bank, der ins Tal schaut - aufgenommen bei Winterberg.
Ein dichtes Netz von Bänken sorgt für genug Entspannung beim Aktivurlaub in Winterberg.

Gut erreichbar, viel zu erleben

Nicht nur mit dem Auto, auch mit dem Zug (ab Dortmund) ist der heilklimatische Kurort hervorragend zu erreichen. Zug fahren lohnt sich, denn der Schienenweg nach Winterberg bietet bereits viele schöne Aussichten.

In der höchsten Stadt NRWs kann man ebenfalls prima auf das Auto verzichten, denn die Stadt selbst bietet alles für ein gelungenes Ferienerlebnis vor Ort: Ganz egal, ob man aktive Entspannung beim Wandern sucht, actionreich Downhill fahren oder gemütlich mit der Familie spazieren gehen möchte, hier ist alles möglich.

 

Rund um den trubeligen Ortskern finden sich ausgedehnte Wälder; die zahlreichen Wanderwege hindurch sind hervorragend ausgeschildert. Ein großer Bike-Park bietet Mountainbike-Fahrspaß und auch die Trinkwassertalsperren des Sauerlandes mit ihren Freizeitmöglichkeiten sind nicht weit entfernt. Im Winterberger Ortsteil Niedersfeld gibt es mit dem Hillebachsee direkt um die Ecke die Möglichkeit, Wasserski und Wakeboard zu fahren oder sich kurz im kühlen Nass zu erfrischen.

Individueller Aktivurlaub

Roter Fingerhut auf einer Wiese
Schönheiten am Wegerand finden sich viele. Hier: Roter Fingerhut.

Rund um den Bike Park, an dem sich hauptsächlich junge und geübte Downhill-Fahrer versuchen, gibt es auch noch einen Kletterwald (der allerdings wenig idyllisch direkt an der Bundesstraße liegt) und Startpunkte für eine Vielzahl von Wanderwegen. Hier verbergen sich außerdem verschiedene kostenfreie Mountainbike-Trails für alle, die nicht ganz so steil, aber doch über das ein oder andere Hindernis den Berg hinunter fahren wollen. Insgesamt wartet eine Streckenlänge von 20 Kilometern darauf, erfahren zu werden. Während der Bike-Park ganzjährig gut besucht ist, kann man auf den Trailstrecken je nach Wetter und Saison auch schon mal Glück haben und mehr oder weniger alleine unterwegs sein. So oder so ist es ein Erlebnis, einen eigens dafür angelegten Bergpfad hinunterzurollen. Entweder, man bringt dazu eigene Bikes mit, oder man leiht sich passende Räder vor Ort. Doch nicht nur im Downhill- und Trail-Pacours ist es ratsam, das Hollandrad zu Hause zu lassen. Ein Mountainbike (ob mit elektronischer Unterstützung oder ohne) ist in dem Gelände einfach Pflicht. Insgesamt sind etwa 600 Kilometer Radwege rund um Winterberg ausgeschildert. Man trifft sowohl auf die in ganz NRW üblichen roten Schilder als auch auf eine Vielzahl von ortsspezifischen Hinweisen. Und wenn das noch nicht reicht: In Winterberg befindet sich außerdem die Ruhrquelle, der Startpunkt des beliebten Ruhrtal-Radweges.

Wiese mit Gras am Hang in Winterberg.
Nicht nur die Weite, sondern auch die Ruhe und die Luft tut gut: Wandern in Winterberg.

Freizeit in Winterberg

Wie es sich für einen klassischen Urlaubsort gehört, gibt es eine Vielzahl an Unterbringungsmöglichkeiten. Von der Jugendherberge über verschiedene Hostels, Pensionen, Appartements, Campingplätzen und Ferienwohnungen bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels bietet der Kurort für jeden Geldbeutel die passende Unterkunft. Sogar auf der Wetterstation des Kahlen Astens kann man übernachten! Insgesamt gilt: In der Skisaison ist alles teuer, ansonsten sind die Übernachtungen - zum Beispiel im Vergleich zu beliebten Küstenorten - eher günstig.

 

In teilnehmenden Herbergsbetrieben erhält man für seinen Aufenthalt von April bis Anfang November außerdem die SauerlandCard, mit der sich nicht nur kostenfrei Bus und Bahn fahren lässt, sondern viele Ferienangebote in und um Winterberg gratis oder vergünstigt zu erleben sind. Eine Inanspruchnahme lohnt sich für alle, die gerne Neues entdecken.

Im kleinen, aber lebhaften Zentrum von Winterberg finden Urlaubende außerdem Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants. Ob Lebensmittel, Bekleidung, Outdoorausrüstung oder Dekoartikel – wer zwischendurch einkaufen gehen möchte, findet hier alles für den täglichen Bedarf, die Ausrüstung für sportliche Aktivitäten und auch Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Die Einkehrmöglichkeiten variieren, typisch Touristenort, von gutbürgerlich bis gediegen. Feine Küche findet sich vor allem in den gehobenen Hotels. Die Küche ist allgemein recht fleischlastig. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, ist mit einer eigenen Kochgelegenheit gut beraten. In den Kneipen und Cafés gibt es bisweilen Livemusik, wie im Blackwater Irish Pub. Hier ist die Atmosphäre locker und freundschaftlich. Wer möchte, kann leicht Kontakte knüpfen.

Kulturelles Leben

Winterberg ist ein Natur- und Kurort und darum für Kulturliebhaber nicht die erste Adresse. Einige kleinere Museen gibt es dennoch: Das Wintersport-Museum in Neuastenberg beleuchtet die Geschichte des, nun ja, Wintersports. Die Siedlinghauser Heimatstuben verraten anhand von alten Ausstellungsstücken etwas über längst vergangenes Leben im Sauerland, und im Eiskunstatelier in Hallenberg lassen sich filigrane Gebilde aus gefrorenem Wasser bestaunen. Zudem gibt es regelmäßig Wechselausstellungen an verschiedenen Orten. Achtung: Alle Einrichtungen haben nur eingeschränkt geöffnet. Vor einem Besuch empfiehlt sich ein Blick auf die jeweilige Webseite für die aktuellen Öffnungszeiten.

Und für Kinder?

Auch für den Nachwuchs wird in Winterberg das ganze Jahr hindurch einiges geboten. Es gibt eine Sommerrodelbahn und Minigolf. Eine Bimmelbahn bringt Familien und Lauffaule vom Zentrum Winterbergs ganz bequem bis hinauf auf den sogenannten Erlebnisberg Kappe , wo sich die meisten kostenpflichtigen Freizeitangebote angesiedelt haben.

Sonnendurchflutetes Waldstück bei Winterberg.
Der Wald bei Winterberg überrascht immer wieder mit neuen Ansichten.

Überraschende Ausblicke

Doch die Hauptattraktion in Winterberg sind der Wald, die Wiesen und die Berge. Eine Landschaft, die sich am besten auf Schusters Rappen erkunden lässt. Etwa 500 Kilometer Wanderwege rund um Winterberg lassen dabei keine Wünsche offen.

Ein einmaliges Erlebnis ist der Winterberger Schluchten- und Brückenpfad. Auf einer Länge von nur vier Kilometern bietet er direkt am Winterberger Kurpark ein Maximum an Landschaftserlebnis und Abwechslung. Von der zentrale Lage und der Kürze des Rundwanderweges sollte man sich nicht täuschen lassen: Festes Schuhwerk ist angebracht, wenn man direkt an Steilwänden, über Brücken und Wasserfällen in Richtung eines Natursees wandert, begleitet von wild anmutenden Baumriesen und malerischen Bachläufen. Die Schönheit dieses kurzen, aber knackigen Wanderwegs und seine zentrale Lage in Winterberg haben sich herumgesprochen. Wenn viel los ist, am besten früh morgens oder spätnachmittags wiederkommen und den Weg (fast) für sich alleine haben – dann ist das Naturerlebnis intensiver.

Grashalme vor Hügellandschaft in WInterberg
Natur pur: Im Sauerland kann man prima die Seele baumeln lassen.

Winterberg ist auch eine Station auf drei Fernwanderwegen. Der bekannteste ist wohl der Rothaarsteig, der auf einer Länge von 154 Kilometern von Brilon nach Dillenburg führt. Er gilt als mittelschwere Strecke. Wer noch mehr Auf und Ab möchte, kann sich an die Winterberger Hochtour wagen: 90 Kilometer rund um Winterberg und 2.200 Höhenmeter versprechen ein sportliches Erlebnis. Der Sauerländer Höhenflug führt einmal quer durch das Sauerland. 291 Kilometer kann man ihm vom Anfang in Altena bis zum Ende in Korbach folgen, dann hat man stolze 251 Kilometer und 5.600 Höhenmeter gemeistert.

 

 

Gerade in Coronazeiten möchten viele Menschen lieber Ruhe und Natur anstelle von Stadttrubel. Wer seine Ferien etwas geruhsamer mag, ist in den 14 Höhendörfern rund um Winterberg richtig. Mit dem Fahrrad (oder zu Fuß, wenn man fit ist), kann man auch von hier aus Winterberg schnell erreichen. Das gut ausgeschilderte Wanderwegenetz ist auch hier überall vorhanden. In Altastenberg zum Beispiel lässt sich der AS1 bequem in zwei Stunden erwandern. Der so genannte Renautalweg führt zur Quelle des gleichnamigen Ruhrzuflusses, begleitet den malerischen Bach mal von oben, mal daneben, quert ein sumpfiges Stück über Holzstege und mündet nach etwa acht Kilometern wieder im Dorf.

 

Wer schöne Aussichten sucht, hat vor allem auf dem AS3 viele Gelegenheiten, stehenzubleiben und den Blick über Berge und Täler schweifen zu lassen. Dabei geht es im Wald munter rauf und runter – genügend Verpflegung sollte man sich also mitnehmen. Auf dem so genannten Hohen-Knochen-Weg kann man mitunter auch länger unterwegs sein, ohne auf andere Menschen zu treffen.

Wegweiser mit Winterberger Wanderrouten: A1, SAuerländer Höhenflug, Rothaarsteig und andere
Hervorragend ausgeschildert: Wanderwege rund um Winterberg

Wer die Heidelandschaft auf dem Kahlen Asten erwandern möchte, ist auf dem zweithöchsten Berg Nordrhein-Westfalens zwar nicht alleine, lernt aber durch zahlreiche Hinweistafeln eine Menge über die dortige Flora und Fauna. Es lohnt sich, beispielsweise dem Kahlen-Asten-Rundweg oder der Winterberger Hochtour im entsprechenden Abschnitt zu folgen. Auf dem Gipfel wartet nicht nur ein Café-Restaurant mit großen und kleinen Erfrischungen, auch eine lohnenswerte kleine Ausstellung über Natur und Geschichte dieses besonderen Gebiets kann man besichtigen.

Heide auf dem Kahlen Asten im Sauerland.
Der Kahle Asten, einer der höchsten Berge in NRW, heisst so aufgrund seiner flachen Heidelandschaft.