Hier kommt man kostenlos ins Museum

Eine Schülergruppe steht vor einem  Bild im Museum.
Gratis ins Museum in NRW - das geht vor allem für Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren. (Bild: Unsplash.com)

Seit einigen Jahren ist der Eintritt in alle städtischen Dortmunder Museen grundsätzlich frei (wir berichteten). Doch Dortmund ist nicht die einzige Stadt in NRW, die durch kostenfreie Angebote mehr Menschen ins Museum locken möchte. Aber wo und wann kommt man noch für lau ins Museum?

 

Manchmal ist es nur ein Tag in der Woche oder einer im Monat - aber wer seinen Museumsbesuch geschickt plant, kann sich das Eintrittsgeld sparen. Das Angebot an Ausstellungen und Museen mit teilweise oder ganz freiem Eintritt ist breit und wird ständig größer. Die Palette der zu sehenden Dinge reicht von historischen Schätzen über lokale Kuriositäten und Besonderheiten bis hin zu weltberühmter Kunst. Und weil sich in Sachen Eintrittsfreiheit in Museen so viel tut, wird dieser Artikel nach Möglichkeit laufend aktualisiert.

 

Dabei verfügen die Gratis-Museen stellenweise über besondere Attraktionen für Kinder und Familien, andere richten sich eher an erwachsene Menschen mit speziellen Interessen. Fest steht: Bei der großen Auswahl ist wirklich in ganz NRW für jeden Geschmack und alle Vorlieben etwas dabei!

Vorab: Museumsbesuche in Zeiten von Corona

Leider immer noch teilweise aktuell: Bitte beachtet in Zeiten von Corona, dass viele Museen ihre Öffnungszeiten eingeschränkt haben und es zahlreiche Vorschriften gibt, die als Besucherinnen und Besucher zu beachten sind. Wer sicher sein möchte, das Museum der Wahl auch wirklich besuchen zu können, ruft am besten vor dem Besuch kurz an oder schaut auf der Webseite des Museums und vergewissert sich der Möglichkeiten.

Kostenlos ins Museum - im Ruhrgebiet

  • In Essen:

Im Essener Folkwang-Museum ist der Eintritt zur Dauerausstellung grundsätzlich frei. Ein Besuch lohnt sich: Zu sehen gibt es unter anderem Klassiker von Van Gogh und Gaugin, aber auch Skulpturen, Fotografie und jede Menge Nachkriegswerke.

 

Wer sich für jüdische Kultur interessiert, ist in der alten Synagoge hervorragend aufgehoben. Schon von außen ist das historische Gebäude ein Hingucker. Von innen wartet es mit einer Ausstellung zur Geschichte des Judentums und der deutsch-jüdischen Kultur auf.

 

Richtig weit zurück in der Zeit reisen lässt es sich in Essen-Kupferdreh. Das Mineralien-Museum besticht nicht nur durch freien Eintritt, sondern auch durch die erst vor wenigen Jahren wiedereröffnete Dauerausstellung, die Aspekte der Geologie, Mineralogie und Biologie vereint. Das vielfältige Museum gilt als besonderer Tipp für Familien.

  • In Hattingen:

Hier gibt es im an sich bereits sehr sehenswerten Haus Kemnade, einem Wasserschloss aus der Renaissance, die Sparkassen-Ausstellung zum Thema Geld gratis zu erleben. Das Museum verfügt nicht nur über eine Abteilung mit interessanten vormünzlichen Zahlungsmitteln, sondern auch über eine stattliche Sammlung mit Notgeld sowie von Portemonnaies und Spardosen.

  • In Gelsenkirchen:

Das sehenswerte Kunstmuseum lädt alle zum Besuch der ständigen Sammlung ein. Zu sehen ist nicht nur Kunst der Postmoderne, sondern auch Klassiker von namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Max Liebermann, Franz von Stuck, Auguste Rodin, Andy Warhol, Rene Magritte und anderen.

  • In Bochum:

Alte Zechen sind immer beeindruckend, aber die Zeche Hannover in Bochum sieht sogar ein wenig aus wie eine mittelalterliche Burg. Umso schöner, dass sie komplett kostenfrei zugänglich ist. Für Kinder gibt es mit der hausinternen "Zeche Knirps" noch eine besondere Attraktion obendrauf.

  • In Witten:

Das Märkische Museum widmet sich moderner Kunst. Menschen unter 18 Jahren haben generell freien Eintritt, alle anderen dürfen am ersten Sonntag jeden Monats kostenfrei in die Ausstellungen.

  • In Dinslaken:

Kleine und große Mühlenfans werden im privat betriebenen Mühlenmuseum in Dinslaken-Hiesfeld fündig. Neben über 50 Modellen verschiedener Mühlentypen gehören auch einige begehbare Mühlen zur Sammlung, die von einem Verein verwaltet wird. Achtung: Die Öffnungszeiten sind im Gegensatz zu den meisten öffentlichen Museen sehr eingeschränkt.

  • In Mülheim

Wer keine Lust auf Kunst hat, wird vielleicht eher im Gründer- und Unternehmermuseum fündig. Das Museum befindet sich in Mühlheim, weil zahlreiche bekannte Gründer des 20. Jahrhunderts aus dieser Ruhrgebietsstadt stammen. Bekannte Namen wie Thyssen, Tengelmann und Albrecht sind hier zu Hause. Im Gründer- und Unternehmermuseum geht es aber nicht nur darum, wie diese berühmten Unternehmer Geschichte geschrieben haben, sondern auch um generelle Wege in die Selbstständigkeit. Achtung: Im Gegensatz zu anderen Museen hat dieses nur unter der Woche geöffnet.

  • In Dortmund

Der Eintritt in viele Dortmunder Museen ist grundsätzlich frei. Dazu gehören die Dauerausstellungen der folgenden Einrichtungen: Museum Ostwall im Dortmunder UMuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Brauerei-Museum, Hoesch-Museum, Kindermuseum Adlerturm sowie das Westfälische Schulmuseum und das Museum für Naturkunde.

Wie ein Besuch im Dortmunder U so ablaufen kann, erfahrt ihr übrigens hier.

Kostenlos ins Museum - am Rhein

  • In Düsseldorf:

Die Kunstsammlung NRW erhebt an jedem ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr zu ihrem "Kunstabend" keinen Eintritt. Das Museum ist dann bis 22 Uhr geöffnet. Zu sehen gibt es sowohl Werke der klassischen Moderne als auch Gegenwartskunst.

 

Alle Städtischen Museen erheben sonntags und eine Stunde vor Schließung grundsätzlich keinen Eintritt. Zu den städtischen Museen in Düsseldorf gehören das Heinrich-Heine-Museum, das sich ganz dem berühmten Düsseldorfer verschrieben hat, das Theatermuseum, das Stadtmuseum, das SchifffahrtMuseum, das Goethe-Museum, das sich Goethe und seiner Zeit widmet, das Filmmuseum und das Hetjens-Museum. Letzteres zeigt kunstvolle Keramik. Bei der Auswahl ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei!

  • In Duisburg

Der Landschaftspark Duisburg-Nord wird seinem Namen eigentlich nicht gerecht, denn das Gelände ist kein Park im eigentlichen Sinne, sondern ein ehemaliges Hüttenwerk, das heute komplett kostenfrei zugänglich ist. Wo einst Stahl verhüttet wurde, können wir heute ungestört die gigantische Industriekulisse bewundern. Schautafeln weisen darauf hin, welche Funktion die einzelnen Bauwerke in diesem riesigen Open-Air-Museum einst hatten. Ein Museumsbesuch der besonderen Art!

  • In Köln:

Um in Köln gratis ins Museum zu kommen, muss man verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Die erste: Man muss Kölner sein. Dann hat man an jedem ersten Donnerstag im Monat freien Eintritt in die ständigen Ausstellungen. Wer kostenfrei in die Sonderausstellungen möchte, kann das entweder an seinem Geburtstag tun oder in jugendlichem Alter: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie alle Schülerinnen und Schüler haben auch in den Sonderausstellungen grundsätzlich freien Eintritt. Finanziert wird die Gratis-Aktion mit der so genannten Bettensteuer. Die zusätzliche Abgabe für Übernachtungsgäste hatte bei ihrer Einführung für viele Diskussionen gesorgt.

Kostenlos ins Museum - im Münsterland

  • In Münster:

Das Stadtmuseum Münster ist grundsätzlich eintrittsfrei, egal, ob Sonder- oder Dauerausstellung. Lediglich für Führungen wird ein kleiner Obolus von 3 Euro erhoben. Ebenfalls eintrittsfrei sind das vom Wasser- und Schifffahrtsamt unterhaltene Museum namens Schaustelle Kanal (leider seit Corona geschlossen, Wiedereröffnung unbekannt) und die Villa ten Hompel mit der Ausstellung über Polizeigeschichte (mit Schwerpunkt Nationalsozialismus).

 

Das zentral gelegene Museum für Lackkunst erhebt ebenfalls keinen Eintritt. Die Einrichtung der BASF zeigt kostbare Objekte aus aller Welt.

 

Das LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Münsters City am Domplatz, das Kunstgeschichte der Region zeigt, hat jeden zweiten Freitag im Monat verlängerte Öffnungszeiten. Dann ist der Eintritt von 18 bis 24 Uhr frei und es werden jede Menge zusätzliche Aktionen angeboten - aber es wird auch meistens sehr voll.

  • In Mettingen:

Das private Postmuseum ist am Wochenende nachmittags geöffnet und bietet zahlreiche Kleinodien rund um Brief und Telefon. Der Inhaber ist selbst einmal Angestellter bei der Post gewesen und führt nach Anfrage auch gerne durch die Sammlung.

  • In Havixbeck

Im Ausflugsstädtchen Havixbeck in den Baumbergen kann man im Baumberger Sandsteinmuseum alles über das einst sehr begehrte Baumaterial erfahren. Der Eintritt ist, genau wie der informative Audioguide, kostenlos.

  • In Oelde

In Oelde gibt es mitten auf dem Land das staatliche Kulturgut Haus Nottbeck, dass sich mit Literatur und Kultur aus und im Münsterland befasst. Das Museum wirbt aber auch damit, dass ein Besuch in dem abgelegenen Kulturgut zur Entschleunigung beitrage. Der Eintritt in die sehenswerte Ausstellung ist frei; um eine Spende wird gebeten.

Kostenfrei in die Museen der Landschaftsverbände

Um Nordrhein-Westfalens staatliche Kulturpflege kümmern sich zwei so genannten Landschaftsverbände: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist, grob gesprochen, für den Norden zuständig und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) für den Süden NRWs. Den Landschaftsverbänden unterstehen auch viele der größeren Museen des Landes. Und so handhaben die es jeweils mit kostenfreien Besuchen:

  • Beim LWL

Die Museen im Landschaftsverband Westfalen-Lippe bieten verschiedene eintrittsfreie Tage an, die von Museum zu Museum variieren. Eine Liste mit Daten und Orten findet sich hier. Und auch in diesen Museen ist der Eintritt für alle unter 18 Jahren kostenfrei.

  • Beim LVR

Alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren haben in allen Museen des Landschaftsverbandes Rheinland grundsätzlich freien Eintritt.

Immer mehr Museen ohne Eintritt

Es gibt in ganz NRW nicht nur eine großartige Museumslandschaft, sondern auch ein breites Spektrum an kostenfreien Ausstellungen und Museen. Generell tut sich was in Sachen Gratisangebot, auch wenn einzelne Museen nach wie vor sehr teuer sein können. Der Trend, das machen die großen städtischen Museen in Berlin und Frankfurt vor, geht aktuell klar in Richtung Eintrittsfreiheit. Und das ist gut so - denn öffentlich geförderte Kultur sollte auch für alle öffentlich zugänglich sein.